Direkt zum Inhalt
31.03.2011

Q1: Jarltech wächst europaweit weiter

Zwischendurch mal wieder ein paar Zahlen aus meinem Unternehmen: Das erste Quartal ist vorbei – und unsere Unternehmensnachrichten sind gut.…

Zwischendurch mal wieder ein paar Zahlen aus meinem Unternehmen: Das erste Quartal ist vorbei – und unsere Unternehmensnachrichten sind gut. Etwa 25% Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal in der Jarltech Europe GmbH, knapp 60% in der Jarltech Austria GmbH und 20% in der Jarltech UK Ltd. Und das, obwohl wir auch in den Vorjahresquartalen immer ähnlich gewachsen sind und damit die Wirtschaftskrise für Jarltech nicht stattfand. Das Hauptlager in Deutschland hat alleine im März Ware im Wert von 7,5 Millionen Euro verschickt.

Schön ist auch, dass das Wachstum nicht nur aus unseren neuen Märkten wie zum Beispiel Dänemark, Polen und Spanien kommt, sondern auch der Absatz in Deutschland und Österreich kontinuierlich zulegt. Aus diesem Grund sind wir stolz, ständig neue Jobs zu schaffen. Am Jahresende 2010 hat die Gruppe 107 Mitarbeiter beschäftigt (davon 65 in Usingen), jetzt sind es schon 112 – und es gibt etliche weitere offene Stellen, auch für Auszubildende.

21.03.2011

Geschäfte machen mit der Japan-Katastrophe?

Zwei Mitbewerber von uns haben sich etwas einfallen lassen: Der eine spendet ein paar Cent für jeden taiwanesischen Scanner, den er verkauft, an eine Japan…

Zwei Mitbewerber von uns haben sich etwas einfallen lassen: Der eine spendet ein paar Cent für jeden taiwanesischen Scanner, den er verkauft, an eine Japan-Hilfsorganisation. Der andere empfiehlt per E-Mailing seinen Kunden dringend eine Bevorratung von Produkten, weil er demnächst wegen Teileknappheit die Preise erhöhen müsse. Mal ganz ehrlich: Diese Aktionen sind nicht nur peinlich, sondern auch abstoßend. Natürlich muss jeder Geschäftsmann über die Folgen von Katastrophen für sein Geschäft nachdenken. Na klar hatten auch wir sofort sonntags eine Krisensitzung zum Thema Japan. Schon immer haben wir einen Plan in der Schublade für den Fall, dass Taiwan von einem Erdbeben zerstört wird. Das gehört zum Handwerk. Aber muss man gleich versuchen, mit dem unfassbaren Leid in Japan Geld zu verdienen? Positive Beispiele, wie man mit solchen Katastrophen umgeht, bieten Hersteller wie Epson, Citizen oder Fujitsu. Sofort und offen wurde über die Situation ihrer Mitarbeiter (zum Glück keine direkten Schäden) und ihrer Werke (auch keine Probleme) aktiv informiert. Wir haben diese Informationen besorgten Kunden zugänglich gemacht und gehofft, dass sich die Situation nicht verschlimmert. Epson übrigens hat als japanisches Unternehmen auch eine direkte Hilfsaktion mit knapp einer Million Euro angestoßen. Worauf wir uns allerdings alle einstellen können, ist, dass Handelskonzerne verlangen werden, japanische Waren auf Strahlenbelastung zu überprüfen. Die Motivation dazu ist einleuchtend – wer möchte schon ein Risiko eingehen? Ob das ganze nachher dann auch praktikabel ist, bleibt abzuwarten. Wenn ich durch unser Lager gehe und mir die Produkte von unseren japanischen Herstellerpartnern anschaue, steht ohnehin überall nur „Made in China“ drauf.

11.03.2011

Kreditlimits: Lassen Sie die Hosen runter!

Schon seit vielen Jahren senden wir unsere Geschäftszahlen nicht nur an unsere Banken, sondern proaktiv auch an alle Wirtschaftsauskunfteien in Deutschland.…

Schon seit vielen Jahren senden wir unsere Geschäftszahlen nicht nur an unsere Banken, sondern proaktiv auch an alle Wirtschaftsauskunfteien in Deutschland. Darüber hinaus bekommen auch einige Lieferanten, die keine Kreditversicherung nutzen, unsere Zahlen zur Verfügung gestellt. Ich sehe darin kein Problem – früher oder später muss ein Zahlengerüst ja ohnehin beim elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Und vor allem: Wir brauchen zum Leben einen guten Score bei Banken, Versicherern und Lieferanten. Ein ganz natürlicher Vorgang – ich möchte letztlich Kredit erhalten, daher muss ich auch – zumindest im Rahmen - „die Hose runterlassen“.

Bei einigen Kunden hat sich diese Erkenntnis leider noch nicht durchgesetzt. Wir arbeiten seit über zehn Jahren mit der deutschen Factoring-Bank zusammen, die wirklich sehr großzügig Limits für unsere Kunden zeichnet. Erst mal auf Basis von Auskunfteien, und dann besonders auf der Basis von Zahlungsdaten. Wenn das mal nicht geht, bitten wir Kunden, Ihre aktuellen Zahlen an die Factoring-Bank zu senden – in der Regel folgt dann darauf ein Kreditlimit. Nur leider hört man oft „Ich gebe doch meine Zahlen keiner fremden Bank“ – und ich glaube, diese Einstellung gehört in die Steinzeit. Meist hört man dazu noch „Ihr Wettbewerber XX gibt uns aber XX Kreditlimit“. Naja, selbst dann müsste der Kunde trotzdem Interesse haben, zwei Kreditlimits bei zwei Lieferanten zu haben, das sichert ihn schließlich ab, wenn es mal Lieferengpässe gibt.

Allerdings zeigt sich, dass intransparente Unternehmen oft auch andere Probleme haben. Wenn wir dann auf eigene Kappe ein paar tausend Euro Limit zeichnen mit der Bitte „Zahlen Sie bitte dreimal innerhalb des Zahlungsziels, spätestens dann bekommen Sie ein Limit von der Factoring-Bank“, dann klappt das leider häufig auch nicht. Als letzten Schritt haben wir ein Bürgschaftsformular, über das der Geschäftsführer persönlich für die Linie bürgt. Bisher lehnen besonders die Leute die Unterschrift dafür ab, die vorher am lautesten behaupten „meine Firma kann gar nicht pleitegehen, weil ...“, aber offenbar selbst nicht so daran glauben ...

Und übrigens: Wir brauchen die Geschäftszahlen ja gar nicht selbst, sondern nur die Bank, die wiederum einem Bankgeheimnis unterliegt. Wir erfahren nur: Limit ja / Limit nein, und Rückfragen werden mit dem Kunden direkt geklärt. Und auch nur von Kunden, die einen schlechten Score bei Creditreform haben oder einen besonders hohen Kreditrahmen benötigen. Die Kunden, die schlecht bewertet sind, wissen das ja meistens selbst. Ich kann nur raten: Tun Sie alles, damit Ihre Ratings bei den Auskunfteien so gut sind wie es geht.

06.03.2011

Die Perversion des Outsourcings

Ich mag kein Outsourcing: Wir programmieren unsere Betriebssoftware selbst (ein echtes USP!), unsere Techniker sitzen nicht in Indien, wir betreiben ein eigenes…

Ich mag kein Outsourcing: Wir programmieren unsere Betriebssoftware selbst (ein echtes USP!), unsere Techniker sitzen nicht in Indien, wir betreiben ein eigenes Rechnungswesen, ein eigenes Marketing inklusive Produktfotostudio und Übersetzungsbüro, und natürlich: eine eigene Logistik. Ein großer Wettbewerber von uns sourct schon lange sein Lager aus. Ich frage mich, wie das gutgehen kann. Wir sind uns doch sicher einig, dass Lager und Logistik für einen Distributor eine Kernkompetenz darstellen. 60% unserer Liefervorgänge sind automatisiert abzubilden. Beim Rest müssen andere Logos auf die Geräte geklebt werden, nicht standardgemäße Seriennummern aufgebracht werden, oder es wird kundenspezifisches Packband verwendet. Oft auch nutzen wir bedruckte Kartonagen von Kunden oder legen deren Werbematerial bei. Das alles in so kleinen Stückzahlen, dass es in einem 1000-Mann-Lagerbetrieb kaum funktioniert. Ganz abgesehen davon ist ein Lager „im Haus“ schon deshalb wichtig, dass auch ein Techniker oder Vertriebler schnell mal ein Produkt aus dem Lager anschauen kann. Dazu kommt, dass Jarltech auch einen kleinen aber feinen Fuhrpark unterhält. DPD ist ein sehr zuverlässiger Versandpartner. Trotzdem kann es sein, dass bei einer scharf kalkulierten Cut-Off-Time um 19:00 Uhr deren letzter LKW voll ist: also müssen wir einen Lieferwagen hinterher schicken können, oder auch den 4-Stunden-Lieferservie im 250km-Umkreis erledigen. Oder Beispiel Palettenversand: Wir haben das mit vielen Speditionen versucht. Leider ist dort der Markt preisgetrieben so am Boden, dass die Qualität zu sehr leidet. Paletten mit Druckern stehen im Regen, Tintenpatronen frieren ein, Ware kommt falsch an, oder braucht innerdeutsch fünf Tage. Klar, so eine Palette kostet dann nur 40 Euro, wird aber fünfmal umgeladen. Wenn wir es selbst machen, kostet eine Palette eher 100 Euro ... aber seit wir vor fünf Jahren den ersten LKW angeschafft haben, hatten wir noch nie eine Fehllieferung, noch nie standen Bonrollen im Regen und noch nie ist beim Abladen eine Palette einfach umgekippt.

Zum Thema "Kernkompetenz outsourcen": Ein großer, sehr gut verdienender Hersteller unserer Branche hat neulich eine namhafte Unternehmensberatung damit beauftragt, neue Geschäftsfelder für die Firma auszumachen. Wie bitte? Was ist denn sonst noch die Aufgabe des Top-Managements? Kann man einfach die Zukunfts-Strategie outsourcen? Und wenn es nicht läuft, fliegt einfach der Berater raus? Selten so gelacht. Für einen Unternehmer ist das die Perversion des kaufmännischen Handelns.

02.03.2011

Alles iPad

Auf der EuroShop fällt auf, dass jeder zweite Kassenhersteller eine Touchscreen-Kasse hat, die aussieht wie ein iPad, beziehungsweise Design-Elemente davon nutzt.…

Auf der EuroShop fällt auf, dass jeder zweite Kassenhersteller eine Touchscreen-Kasse hat, die aussieht wie ein iPad, beziehungsweise Design-Elemente davon nutzt. Und die Hersteller, die keine iPad-Kasse offen zeigen, haben top secret eine Neuentwicklung im Hinterzimmer, die aussieht wie ein aufgeblasenes iPad. Klar, dass die Kunden durch die Form animiert versuchen, Multi-Touch-Gesten auf dem Schirm anzuwenden, was aber in keinem Fall geht. Wer scharf auf Multitouch ist, dem kann auch direkt auf der EuroShop geholfen werden: Mindestens jeder fünfte Aussteller veranstaltet ein Gewinnspiel, bei dem die Messegäste Tablets von Apple gewinnen können, die so ähnlich aussehen wie die neuen Kassensysteme, nur plattgedrückt ;)