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31.12.2020

Jarltech-Wachstum 2020: Hohe Erwartungen erfüllt!

Als ich auf unserem Sales-Kick-Off im Januar unserem Vertrieb ein Wachstumsziel von 30 % gesetzt habe, durfte ich in viele staunende Gesichter schauen.…

Als ich auf unserem Sales-Kick-Off im Januar unserem Vertrieb ein Wachstumsziel von 30 % gesetzt habe, durfte ich in viele staunende Gesichter schauen. Selbst ohne von Corona zu wissen, war das Ziel ziemlich ambitioniert.

Als das Geschäft im April und Mai etwas dünner wurde, habe ich dann endgültig gefürchtet, mich von diesen Zielen verabschieden zu müssen.

Aber siehe da – meine Leute haben es gerockt. Tatsächlich stieg der Auftragseingang um satte 30,2 % – mehr als eine Punktlandung – auf 418 Millionen Euro.

Kein einziges Vertriebsgebiet schrumpft in 2020, überall geht es aufwärts.

Wegen des großen Respekts vor einem Corona-Einbruch waren unsere Lagerbestände im Jahresendgeschäft leider nicht ganz so gut wie sonst – ein 60-Millionen-Euro Investitionsprogramm zur Erhöhung unserer Bestände startet aber bereits im Januar, damit wir endgültig den größten und breitesten Bestand in unserer Branche haben.

Ich kann mich nur bei allen Mitarbeitern für das geschäftlich tolle Jahr bedanken, quer durch alle unsere Abteilungen waren die Herausforderungen groß. Viele Corona-Regeln taten dazu ihr Übriges.

Unsere Geschäftszahlen stellen wir im April vor und rechnen schon jetzt mit einer weiteren Steigerung unserer Eigenkapitalquote. Seit unseren 2019er-Zahlen ist die Jarltech Group übrigens »notenbankfähig« laut Testat der Deutschen Bundesbank. Ein starkes Lob für die Stabilität des Unternehmens.

Die Ziele für 2021 behalte ich erst einmal noch für mich, denn warum sollte ich den Spaß vorwegnehmen :) – es ist noch ein wenig Zeit bis zu unserem virtuellen Kick-Off Ende Januar.

18.12.2020

Fett werden ohne Spaß zu haben

Ganz ehrlich: Gewichtszunahme ist ein Unwort – sowas passiert nur undisziplinierten, schwachen Menschen.…

Ganz ehrlich: Gewichtszunahme ist ein Unwort – sowas passiert nur undisziplinierten, schwachen Menschen. Naja – vielleicht haben die eine Krankheit, aber ist das nicht eher eine Ausrede? Denken wir.

Aber was fällt denn unserem Unterbewusstsein ein zum Thema »Gewichtszunahme«? Genau: Schlemmen. Nicht krankhaft »Essen einfahren«. Im Gegenteil: Genuss!! Lebkuchen, Raclette, Fondue, schwere Saucen, Pommes, Pralinen, Schokolade – wenn man sich jetzt das schlechte Gewissen wegdenkt, wäre das nicht schön? Hilft nicht die Weisheit, dass man, egal wie viel man isst, niemals mehr als 300 Gramm am Tag zunehmen kann? Wenn ich also schon 30 Domino-Steine und 25 Marzipan-Kartoffeln gegessen habe, habe ich mich dann in den Bereich »egal« gefressen? Habe ich dann ein paar Stunden Freifahrtschein, noch ein paar Kilo nachzuwerfen, ohne die Gefahr, weiter zuzunehmen?

Leider habe ich vor vier Wochen aufgehört zu rauchen. Leider. Meine Zigarettenmarke wurde in der EU verboten. Gut, ich habe nur sehr kurz geraucht. Trotzdem, es war eigentlich sehr schön. Auch wenn ich zu jedem Zeitpunkt wusste, dass Rauchen so ungefähr das Dümmste ist, was ein Mensch tun kann.

Nun rauche ich nicht mehr. Ich kompensiere es einfach: Einerseits nerve ich meine Mitmenschen, mit Vorliebe meine Familie, mit den daraus resultierenden Blitzdepressionen oder einfach nur klinisch irrelevanter schlechter Laune. Und: Ich esse. Alles. Immer. Wenn ich keinen Hunger habe, dann habe ich Appetit. Und ist der Appetit weg, dann will ich wenigstens: essen!

Bitte, liebe Leser, schickt mir Menthol-Zigaretten. Jetzt! Aber unauffällig verpackt. Alternativ auch gerne Gummibärchen oder Lakritze. Guten Käse, bitte nicht aus dem Supermarkt, nehme ich auch gerne. Ich leide. Danke.

10.12.2020

Endlich ein neuer Blog-Eintrag

Schon wieder fragt mich jemand, warum mein letzter Blog-Eintrag schon so viele Wochen her ist. Leute, es ist einfach schwierig. Ich möchte das mal erklären.…

Schon wieder fragt mich jemand, warum mein letzter Blog-Eintrag schon so viele Wochen her ist. Leute, es ist einfach schwierig. Ich möchte das mal erklären. Nicht das Schreiben ist schwierig. Themen finden? Einfach, da kommen jeden Tag mindestens fünf auf meinen Tisch. Aber egal, was mir einfällt: Ich darf doch niemandem weh tun. Und unser Geschäft nicht beschädigen. Also kommt nur ganz selten ein Thema in Frage.

Hier mal eine Liste, was alleine diese Woche alles auf meinen Tisch kam, zu dem ich mich aber nicht öffentlich auslassen kann – in Klammern steht jeweils, warum ich meine Meinung für mich behalten muss.

- Corona-Fälle bei Jarltech und was die Berufsschulen damit zu tun haben (Datenschutz und Strafandrohungen der Schulen) - Der deutsche Staat verbockt die Impf-Distribution aus rein politischen Gründen (ich äußere mich nicht politisch) - Wir haben eine Lieferung an einen superwichtigen Kunden vermasselt (das kann ich ja schlecht öffentlich zugeben) - Meine Frau hat jetzt ein Pferd und damit bin ich in der Familien-Rangliste auf Platz sieben abgerutscht (Selbstmitleid) - Wir haben heute eine gemeine Frage in die Analystenrunde eines börsennotierten Wettbewerbers eingeschleust (sowas macht man nicht) - Wir haben Gerüchte vernommen, dass ein Wettbewerber seine Lagerbestände heftig nach unten fährt, weil die neuen Cowboy-Investoren »working capital« frei machen wollen (man legt nicht den Finger in die Wunde) - Ein anderer Wettbewerber wollte unser gesamtes Vertriebsteam in einem bestimmten Land abwerben. Im Ergebnis ist niemand von uns gewechselt, aber der Landeschef des Wettbewerbers ist zu uns gewechselt (das war ein richtig toller Sieg, aber Schadenfreude geht auch nicht) - Einige Hersteller wollen schon wieder ihre Zahlen aufpeppen, indem die Distribution noch schnell unsinnige Lagerbestände dieses Jahr kaufen soll (börsenrelevant)

Und da gibt es noch ein paar Sachen mehr. Sie sehen also, ich bleibe ruhig, weil ich ruhig bleiben muss. Aber in mir brodelt es, und eines Tages starte ich mal einen Blog unter einem Pseudonym :) –

Und für alle, denen es im Home-Office langweilig ist, hier ein Video-Beitrag aus unserem Restaurant, wie man Eierlikör herstellt (leider nur auf Deutsch): Uwe & Uli blog

Bleibt alle friedlich und gesund in der Adventszeit!

12.10.2020

Unser eigenes Restaurant - wie läuft’s?

Fast ein Jahr ist es her, dass wir ein Restaurant in Usingen übernommen haben.…

Fast ein Jahr ist es her, dass wir ein Restaurant in Usingen übernommen haben. Ein Unternehmen, dem es zu dem Zeitpunkt nicht gut ging, und dann kam auch noch Corona dazu. Für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich durfte viel lernen und es macht mir enorm viel Freude.

Wenn es Sie interessiert, wie sich das alles entwickelt hat: Wir haben für das essWebers einen YouTube-Kanal eröffnet, den Sie hier finden: https://youtube.com/channel/UCf11wDeEwZ4n1tUSYICraqQ

Viel Spaß dabei!

09.10.2020

Lob für den neuen Jarltech-Katalog

Gerade haben wir den neuen Jarltech-Hauptkatalog verschickt. Diesmal mit einem besonders schön verarbeiteten Cover.…

Gerade haben wir den neuen Jarltech-Hauptkatalog verschickt. Diesmal mit einem besonders schön verarbeiteten Cover. Wir sind stolz auf das neue Werk unserer Produktspezialisten und unserer Marketing-Abteilung.

Heute früh erreicht mich dann auch gleich eine aufmunternde E-Mail von Herrn Geiger, dem Eigentümer von SCM, den ich wie folgt zitieren darf:

»Was für ein Genuß: Ein richtiger, auf echtem Papier in bestem Offsetdruck gedruckter Katalog mit schönen Produktbildern, informativen Texten und einem brauchbaren Inhaltsverzeichnis. Kein Schnick, kein Schnack, sondern ein solides und informatives Werkzeug für die tägliche (Beratungs-)Arbeit, das ganz ohne Strom funktioniert und damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

So ein »papiernes Prachtstück« ersetzt in diesen Zeiten eine ganze Messe und erfreut mit jedem Blatt die umblätternden Finger, sich erinnernd an längst vergangene Zeiten der Informationstechnik, in denen Kataloge für den Handel noch zum guten Ton zählten. Und schnell wird klar: Digitalisierung ist schön und gut, doch der kluge Mix macht den Unterschied. Ich ziehe meinen Hut vor jenen Firmen, die dies erkannt haben und unter anderem wieder einen Katalog auflegen.

Nochmals besten Dank für diese gelungene Unterstützung des Fachhandels.«

Das freut uns sehr, danke Herr Geiger! Wir setzten weiter auf unser jährliches Haupt-Nachschlagewerk – wir wissen ja, dass neben unseren Kunden auch der ein oder andere Wettbewerber unseren Katalog als Nachschlagewerk einsetzt :) – auch ein Kompliment.

Wenn Sie unseren neuen Katalog noch nicht erhalten haben, dann melden Sie sich jederzeit bei unserem Vertrieb. Aktuell liegt der Katalog in englischer, französischer und deutscher Version vor.

10.09.2020

Wie wir in Kontakt bleiben in diesen Zeiten

Gestern hat Josef Schneider von Pyramid ein kleines LinkedIn-Live-Interview mit mir geführt, zu dem Thema, wie wir denn mit unseren Kunden in Kontakt bleiben während…

Gestern hat Josef Schneider von Pyramid ein kleines LinkedIn-Live-Interview mit mir geführt, zu dem Thema, wie wir denn mit unseren Kunden in Kontakt bleiben während der Pandemie. Wie planen wir damit?

Networking und Kundenbesuche waren für uns ein Focus-Thema für 2020. Wir hatten uns vorgenommen, noch mehr persönlichen Kontakt mit unseren Kunden in Europa zu haben. Wir bauen sogar gerade ein eigenes Jarltech Event- und Schulungszentrum. Mit Großküche, Bühnentechnik, Biergarten, Bar und Lounge. Hoffentlich ist das kein Bau ohne Nutzung, denn wer weiß schon, wie es weitergeht. Zum Glück ist dieses Zentrum groß genug, um im Zweifel auch mit Abstand zu arbeiten. Allerdings, wenn man sich das mal realistisch anschaut, werden vermutlich vor Mai oder Juni, wenn Impfungen überall zur Wahl stehen, keine großen Gruppen zusammenkommen.

Wir laden auch wieder zu lokalen Events gegen Ende des Jahres ein, aber eben klein, ohne große Reisen und mit mehr Abstand, als uns eigentlich lieb ist.

Viele Kunden lehnen Besuche strikt ab, aber immerhin haben wir wieder mehr Besucher auf unserem Campus. Trotzdem, viele sind es nicht. Statt 20 Geschäftsessen am Tag quer durch Europa kommen wir im Schnitt aktuell auf ein bis zwei.

Ein Grund für einige der Besucher in Usingen ist unser eigenes Restaurant in der Stadtmitte, denn dort haben wir sieben getrennte Bereiche. So kann man essen gehen, ohne dass sich Gäste vermischen, und man kann lüften, wie man das möchte. Das sollte ziemlich sicher sein.

Schon ganz am Anfang haben wir Care-Pakete an Kunden geschickt, mit allerlei von unseren Jarltech-Gimmicks, wie zum Beispiel Energy-Drinks, Süßigkeiten, Sonnenbrillen und vielem mehr. Mit unserer Jarltech-Webcam-Abdeckung haben wir auch einen Platz für unser Logo auf vielen Notebooks unserer Kunden gefunden.

Neben den üblichen Video-Konferenz-Telefonaten, die wir wohl alle im Überfluss hatten, haben wir mit einigen Kunden auch »Remote Lunches« gemacht. Also Pizza bestellt ins Büro des Kunden und dann mit Video-Verbindung gemeinsam getafelt. Ja, es ist und bleibt halt nur eine Krücke. Lustiger waren dann schon abends gemeinsame Weinproben oder sonstige After-Dinner-Drinks.

Ein weiterer wichtiger Baustein war die Virtualisierung unseres Showrooms. Somit kann man wenigstens per Web die wichtigsten Produkte unserer Branche bei einer virtuellen Tour ansehen.

Wir entwickeln gerade auch ein Format für strukturierte Web-Meetings mit unseren Kunden, also kurze Präsentationen mit Zahlen über die jeweilige Kundenbeziehung. Es muss aber spannend bleiben, kurz und knackig, wir werden sicher niemanden mit 20 Seiten PowerPoint nerven.

Es bleibt uns nur zu sagen: Sie sind auch persönlich herzlich bei uns willkommen, wir werden Sie auf hohem Level informieren und verwöhnen, mit gebotenem Abstand und frisch desinfiziert. :)

23.07.2020

So kommt die zweite Welle garantiert

Folgender Fall aus dem Bekanntenkreis: Mutter, Sohn (22) und Tochter (14) wohnen in einem Haushalt.…

Folgender Fall aus dem Bekanntenkreis: Mutter, Sohn (22) und Tochter (14) wohnen in einem Haushalt. Sohnemann fährt nach Kroatien in den Urlaub – dort sind Clubs offen, es wird gefeiert. PARTY, PARTY! Rückkehr letzten Dienstag, es gibt keine Vorschrift für einen Test oder für eine Quarantäne. Er fühlt sich kerngesund. Er arbeitet in einem Krankenhaus, wird daher nach der Rückkehr standardgemäß getestet und ist – Covid-19-negativ. Natürlich nur so lange, bis dem Krankenhaus zwei Tage später einfällt, dass die da was verwechselt haben: Er ist doch positiv. Der Bescheid kam diese Woche am Montag. Nun soll er 14 Tage zu Hause bleiben. Auch die Mutter hat nun das Recht, sich testen zu lassen. Ergebnis am Dienstag: ebenfalls positiv, Anordnung von 14 Tagen Quarantäne.

Heute ist Donnerstag. Die offiziellen Zahlen unseres Kreises haben sich seit Tagen nicht geändert. Die positiven Tests scheinen nicht in die Statistik einzufließen, oder wir sind hier noch im Steinzeitalter und das dauert Tage.

Nun lebt in dem Haushalt auch noch die Tochter. Ich würde wetten, sie hätte auch einen positiven Test. Was sagt das Gesundheitsamt? Sie braucht keinen Test, denn die Quarantäne gilt ohnehin für den gesamten Haushalt, also spielt ihr Testergebnis keine Rolle. Wie bitte? Soll das Geld sparen? Wollen wir keine echten Zahlen haben? Die Tochter war am Wochenende in Frankfurt. PARTY, PARTY! Ruft sie ihre Freunde an und warnt sie? Nein. Wäre ja peinlich. Anonym ginge das per Corona-App, ein Super-System. Hat sie eine Corona-Warn-App? Nein. Und wenn sie sie hätte: Sie kann sich dort nur als »positiv« melden, wenn sie den Code vom Testergebnis einlesen kann. Das bekommt sie aber nicht, denn ob sie »positiv« ist oder nicht ist unserem Gesundheitssystem – EGAL. Also wird auch niemand gewarnt. Das Gesundheitsamt hat mir übrigens telefonisch bestätigt, dass tatsächlich ganz genau so vorgegangen wird.

Schlamperei ist übrigens offenbar an der Tagesordnung. Eine Freundin wollte sich in München testen lassen. Nach zwei Stunden Wartezeit beim Test-Center ist sie wieder gegangen, keine Zeit mehr. Zwei Tage später der Anruf: sie sei positiv. Sie wurde aber gar nicht getestet. Nicht zu fassen.

Ich frage mich wirklich, wie das weitergehen soll. Natürlich kommt die halbe Jugend des Landes in den nächsten Monaten irgendwoher aus dem Urlaub zurück. Natürlich viele ohne Symptome, aber sicher einige mit dem Virus. Denn die Jugend fährt in den Urlaub, gerade um sich anzufassen. Die machen keinen Distanzurlaub und fahren oft gezielt in die Länder mit den meisten Lockerungen. Deutschland hat Testkapazitäten ohne Ende, ein kleiner Abstrich nach der Ankunft in Deutschland würde keine Minute dauern, und Stunden später könnte ein Ergebnis dafür sorgen, sein Umfeld ebenfalls testen zu lassen oder wenigstens zu warnen. Wird aber alles nicht gemacht. Ich kann der Jugend nicht verdenken, dass sie feiern will.

Ein Lockdown auf Kosten der Wirtschaft ist für den Staat kein Problem, aber Pflichttests bei der Einreise offenbar schon, denn hier müsste der Staat zahlen. So steuern wir mit voller Wucht auf eine zweite Welle zu. Das ist super für die Politiker, die können sich dann wieder profilieren.

27.05.2020

Fußball und persönliches Management

Ich bin Fan von Eintracht Frankfurt, egal ob in der ersten oder zweiten Bundesliga, und verpasse nie ein Spiel.…

Ich bin Fan von Eintracht Frankfurt, egal ob in der ersten oder zweiten Bundesliga, und verpasse nie ein Spiel. Gestern hat Frankfurt gegen Freiburg 3:3 »verloren«, nämlich mit 35:10 Torschüssen. Wie kann denn so etwas passieren? Eintracht hat ein hochgelobtes Management, und die Spieler hatten nun wochenlang Zeit, individuell zu trainieren. Auch die Trainer konnten sich Gedanken machen.

Da kann ich doch hergehen, und als Spieler an meinen Unzulänglichkeiten arbeiten. Ich nehme mal Mijat Gacinovic als Beispiel – ein super-sympathischer Typ, den die Fans lieben – der spätestens seit seinem Torlauf beim Pokalsieg und eben weil er mannschaftsdienlich spielt, einen super Überblick hat, und sich auch in einer Mauer nicht wegduckt. Was der alles für den Verein einsteckt, ist gewaltig. Wenn er aber – bis auf Ausnahmen – auf das Tor schießt, können die Verteidiger eigentlich gleich abdrehen. Denn der Ball wird neben das Tor gehen oder dem Torwart direkt in die Arme geschossen.

Ich bin mir sicher, dass ihm das klar ist. Dann hätte man doch selbst, oder als Trainer, in der Corona-Pause mal auf die Idee kommen können: Junge, in den nächsten acht Wochen machst du nichts anderes als auf eine Torwand schießen, denn alles andere kannst du. Man könnte auch noch Stresssituationen dazu erzeugen. Und wenn du dann acht von zehn Dingern reinmachst, dann darfst du wieder mitspielen.

Ein Danny da Costa zum Beispiel, ebenfalls ein Publikumsliebling, hat seine Probleme beim Schießen von Flanken. Das kann man lernen, das ist »nur« Technik. Schwächen verbessern. Sagt ihm das niemand?

Mir fallen jetzt noch genug andere Beispiele ein, aber es geht um das Prinzip.

Weiter: Wenn ich als Trainer den torgefährlichsten Verteidiger der europäischen Top-Ligen habe, nämlich Martin Hinteregger, sollte ich mir dann nicht mal überlegen, ob der nicht besser im Sturm aufgehoben wäre, wenn schon die anderen Stürmer nicht treffen? Vielleicht ist er dazu eigentlich nicht schnell genug, aber auch Alex Meier hat keine Wettläufe gewonnen. Ebenso wie Martin Hinteregger hat er aber die Schuss-Technik und beherrscht das Stellungsspiel vor dem Tor. Das ist doch schon mehr, als das, was unsere anderen Stürmer mitbringen.

Leute aus dieser Altersklasse in meiner Firma kommen auch auf mich zu und fragen, was sie verbessern müssen, um das gleiche Geld zu verdienen wie XYZ. Welche Fortbildung sollte ich machen? Ich stelle mir vor, dass auch ein Fußballspieler mal von seinem Kind oder seiner Spielerfrau gefragt wird, warum er nur eine Million im Jahr verdient und nicht zwanzig wie Ronaldo? Solche Spieler kann sich Eintracht Frankfurt dann nicht mehr leisten: Hat der Verein also ein Interesse daran, die Spieler auf einem niedrigeren Leistungs-Niveau zu halten? Nein, man möchte doch auch Spieler teuer verkaufen, also müssen individuelle Schwächen weg.

Ob die Jungs nun ihren Chef fragen, oder doch lieber ihren Berater oder ihre Fans: Sie könnten auf jeden Fall herausfinden, woran es hakt, und dann daran arbeiten. Manche sagen: Ach was, die Spieler sind »satt« genug. Glaube ich nicht. Es ist so schwer, in die erste Bundesliga zu kommen, trainieren muss ich sowieso, dann mache ich doch das, was ich noch üben muss. Jeder junge Mensch braucht eine Person, die ihm schonungslos die Wahrheit sagt, zumindest beruflich. Egal ob man nun in der Bundesliga kickt oder im Großhandel arbeitet.

Sollte es am Ende an der Psyche liegen, kann einem auch da geholfen werden. Ist das verwerflich, sich Hilfe zu suchen, um mit Schwächen umzugehen? Eher nein, würde ich sagen.

Vor allem die Corona-Zeit war für Fußballer eine Riesen-Chance, sich individuell zu verbessern. Im Falle von Eintracht Frankfurt wurde diese leider vertan. Vielleicht kann man ja in der Sommer-Pause darüber nachdenken. Und dann das nächste Mal gegen Freiburg bitte mit 35:3 gewinnen, danke. Ach nein, in meinem Bild fehlt jetzt ja Martin Hinteregger in der Verteidigung, dann eben 35:6, nehme ich auch. Auf jetzt!

15.03.2020

Was die Wirtschaft jetzt braucht!

Viele Regierungen kündigen Finanzhilfen an, die Schleusen werden aufgemacht, und Infrastrukturprojekte sollen vor den Schäden durch den Corona-Virus schützen.

Viele Regierungen kündigen Finanzhilfen an, die Schleusen werden aufgemacht, und Infrastrukturprojekte sollen vor den Schäden durch den Corona-Virus schützen.

Staatliche Förderbanken, Hausbanken, das könnte für einige alles zu langsam und zu spät sein. Die Unternehmen, egal ob klein oder groß, unternehmen alles, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Dabei geht es aber auch darum, den Betrieb am Laufen zu halten. Wir haben bei Jarltech einen Pandemie-Plan in Kraft, der uns allen viel abverlangt. Aber, und das ist sicher nicht nur bei uns so, unsere Mitarbeiter ziehen mit. Mega!

Was die EU oder die Staaten jetzt tun sollten – und zwar sofort – ist:

1. Die großen Kreditversicherer müssen ihre Kreditlimite für Kundenlieferungen auf dem Stand vom 10.3.2020 einfrieren, und dafür Back-Up der EZB oder der Staaten bekommen. Denn wenn die Versicherer jetzt wieder Haircuts über ganze Länder oder Branchen durchführen, dann können wir vielfach nicht mehr liefern. Und genau das tun die Kreditversicherer bei jedem kleinen Husten. Ich denke mal, wir stehen kurz davor.

2. Geldmittel durch Staatsbanken zur Verfügung zu stellen dauert zu lange und ist zu bürokratisch. Wenn der Spuk angenommen noch fünf Wochen dauern soll, dann ist es wichtig, dass Zahlungsziele eingehalten werden und Abbuchungen funktionieren. Also sollten die Staaten oder die EZB einfach die Banken verpflichten (natürlich mit Staatsgarantie), alle am 10.3.2020 genehmigten Betriebsmittel-Kreditlinien um 30 % zu erhöhen. Damit trifft man in der Regel aktuell gesunde Firmen, weil diese ja immerhin Banklinien genehmigt bekommen haben. Die Summe wird riesig, weil die Erhöhung ja auch Firmen bekommen, wie wir zum Beispiel, die das Geld voraussichtlich gar nicht benötigen. Aber wenn wir diese zusätzliche Liquidität gar nicht nutzen, dann hat der Staat auch null Risiko in diesen Fällen.

3. Unbedingt müssen Warenlieferungen in Europa weiter frei möglich sein. Wir alle sind vernetzt und brauchen Teile voneinander.

4. Die Schulkinder, die jetzt verfrüht »frei« haben, sollten klar gesagt bekommen, dass das keine Ferien sind, und sie bitten, eben nicht mit Bus und Bahn in Bars und Diskotheken zu fahren. Auch in den Osterferien nicht, denn wir haben eine Sondersituation. Es bringt nichts, wenn wir uns alle isolieren, und bei den Kiddies voller Party-Laune die Flaschen und die Joints rumgehen. Nein, wir haben keine »Corona-Ferien«. Wir haben einen Notfall. Ihr gefährdet alte Leute und das Gesundheitssystem!

5. Die Politiker hauen eine arbeitnehmerfreundliche Regelung nach der anderen raus. Freizeit zur Kinderbetreuung, telefonische Krankmeldungen für 14 Tage, wer Angst hat, muss nicht arbeiten – das ist alles gut und richtig. Wir müssen aber nachher wieder aufholen, das machen uns die Chinesen perfekt vor. Dann gibt es eben im vierten Quartal 14 Samstage, an denen Europa arbeitet. Wir sollen uns alle einschränken und solidarisch sein. Dann bitte auch wirklich alle. Und ich wette, dass die Arbeitnehmer ganz genau sehen, wie sich die Arbeitgeber anstrengen, und überhaupt kein Problem mit einer solchen Regelung hätten. Das wäre auch nochmal ein Signal an alle, dass wir uns jetzt alle verantwortungsvoll benehmen müssen, weil wir alle (!) den Ausfall irgendwie bezahlen müssen. Bisher können wir alle privat nichts für die Pandemie – langsam ist aber der Punkt überschritten, ab dem man auf Leute zeigen darf, die so leben, als wäre nichts geschehen.

6. Lasst mal weitere Infrastrukturprojekte sein. Schon jetzt kann der Handel kaum noch Baufirmen oder Handwerker finden oder bezahlen. Diese Branchen sind ausgelastet. Bekommen die jetzt noch eine Zwangspause, und zusätzliche staatliche Projekte, dann kann der Rest Welt vergessen in den nächsten Jahren Handwerker oder Baufirmen zu finden.

7. Warum sollen Prozesse verschoben werden? Wenn sogar wir von unserer Apotheke binnen eines Tages 100 Liter Desinfektionsmittel kaufen können – ja, das gibt es wieder – dann kann das doch vielleicht ein Gericht auch. Und da sitzt man ohnehin weit genug voneinander entfernt.

Ich wünsche allen Lesern: bleibt gesund! Und lasst Euch nicht komisch anschauen, wenn Ihr vorsichtiger seid als andere. Das ist nicht »unlocker«, sondern cool.