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26.02.2011

Gedanken zur CeBIT

Was waren wir stolz, als wir unseren ersten Messestand auf der CeBIT hatten. Halle 19 war es, ein schwarzer 20qm-Stand. Es muss 1991 oder 1992 gewesen sein.…

Was waren wir stolz, als wir unseren ersten Messestand auf der CeBIT hatten. Halle 19 war es, ein schwarzer 20qm-Stand. Es muss 1991 oder 1992 gewesen sein. Mitten im Gepiepse der unzähligen Barcodeleser war es unglaublich aufregend, einen CCD-Scanner mit Keyboard-Weiche zeigen zu können. Irgendwann haben wir uns hochgearbeitet hin zu 250qm auf zwei Stockwerken in Halle 1. Die Stände dort wurden nach der Messe nicht abgebaut – die Messe gab es nur für die CeBIT, und abgesehen von den 10 Tagen im Jahr hausten dort nur Mäuse und Ratten. Die Stände waren Eigentum der Aussteller, und wir hatten auch noch Besprechungspavillions auf dem Dach der Halle 1, inklusive Grundbucheintrag. Ein irres Gefühl damals: CeBIT. Lufthansa flog von Frankfurt volle 747s nach Hannover, Sitzplätze im Zug musste man ein halbes Jahr im Voraus mieten … erinnern Sie sich? 2000 haben wir den Stand dann verkauft – ein guter Zeitpunkt. 2001 war zwar noch mal ein Rekordjahr für die CeBIT, seitdem hat sich Messe allerdings praktisch halbiert. Vor lauter Ekstase und Alkoholrausch auf den Ständen hätte sich das 2001 niemand vorstellen können. An Hotels war für uns auch nicht zu denken, es sei denn, man wollte unbedingt in Braunschweig wohnen. Oder gleich in Kassel. Für uns blieben nur die Privatvermieter in und um Laatzen, und so zog man dann eben für zehn Tage in ein verlassenes Kinderzimmer ein. Eingebrochen wurde auch schon bei uns, denn Privatzimmer werden bar bezahlt und manche Vermieter halten eben nicht viel von Banken, das wussten auch die Diebe. Eben habe ich mal in HRS geschaut: Ich kann jetzt noch Hotels in Messenähe zu moderaten Preisen buchen. Und Lufthansa fliegt ganz normal nach Hannover, mit kleinen Fliegern, und Plätze gibt es ohne Ende. Was unsere Branche betrifft, scheint die EuroShop ja ganz bewusst die CeBIT anzugreifen, indem die Termine sich schon wieder überlappen. Düsseldorf ist übrigens ausgebucht, Hotels in Messenähe unter 550 Euro/Nacht gibt es keine mehr. Was bleibt, ist die Erinnerung an ein schönes CeBIT-Jahrzehnt, in dem immer alles nur größer werden konnte, und die Partys teurer und länger. Einen Tag werde ich zur CeBIT fahren, das genügt 2011.

24.02.2011

Steuern in Hong Kong und der Dank der deutschen Sozialhilfeempfänger

Gestern war hier in Hong Kong die Pressekonferenz des Finanzministers, wie mit dem Überschuss der Regierung umgegangen wird. Richtig gehört: Überschuss!…

Gestern war hier in Hong Kong die Pressekonferenz des Finanzministers, wie mit dem Überschuss der Regierung umgegangen wird. Richtig gehört: Überschuss! Hong Kong verdient Geld. Knapp 60 Mrd Euro Reserven gibt es, dazu für das letzte Jahr mal eben ein Plus von sieben Mrd Euro. Und, kaum zu glauben – wir sind nicht in Europa – wird das Geld nicht unsinnig ausgegeben, sondern die Steuerzahler bekommen es zurück. Und das, obwohl hier schon niemand mehr als 16,5% Steuern zahlt (Firmen: 15%). Allerdings klagt die Mittelklasse, dass es dieses Jahr nicht einfach einen Scheck gibt (das gab es auch schon). Das Geld wird in den allgemeinen Rentenfond eingezahlt (Cash Auszahlungen würden die Inflation befeuern), und die Bewohner von Sozialwohnungen erhalten zwei Monate „Mieturlaub“. Immerhin steigen die Steuerfreibeträge für Familien mit Kindern und abhängigen Senioren. Programmatisch erwägt die Regierung ab sofort ein Programm für staatliche Mikrokredite, um die 3,7% Arbeitslosen in Beschäftigung zu bringen.

Noch überraschender ist, dass Sie in Hong Kong jeden auf der Straße fragen können, was mit seinen Steuern passiert. Die Regierung überwacht sich nicht selbst, sondern hat mit der KPMG einen Wirtschaftsprüfer beauftragt. Und der Bericht geht nicht nur an die Regierung, sondern jeder Steuerzahler erhält von der KPMG ein einfach verständliches Heft mit allen Informationen, was mit seinem Geld passiert ist. Und Kritik ist auch reichlich enthalten, unter anderem die Nachhaltigkeit der Inflationsbekämpfung betreffend.

Ich würde mir wünschen, dass auch zu Hause in Deutschland mehr diskutiert wird, was denn mit wessen Geld passiert. Und auch darüber, wie Geld von Steuerzahlern zu Nichtzahlern transferiert wird. In Hong Kong ist es dank der niedrigen Steuersätze völlig normal, dass ein wohlhabender Bürger seine Steuerlast in selber Höhe nochmal für Charity ausgibt – das kann eine direkte Spende sein, ein amüsanter Wohltätigkeitsball oder eine Trüffelauktion – ganz egal, Hauptsache das Geld findet seinen Weg zu den Bedürftigen. Und, diese sagen auch mal „Danke“ dafür. Ich kann mich nicht entsinnen, dass sich der Verband der Sozialhilfeempfänger in Deutschland (gibt es den?) schon mal groß bei den vielen Arbeitern, Angestellten und Unternehmern bedankt hätte – dafür, soviel Geld zu erwirtschaften, dass Transferleistungen noch möglich sind. Und die Steuerzahler könnten auch mal stolz darauf sein, so ein großartiges Sozialsystem zu finanzieren. Dieser soziale Frieden ist der wichtigste Punkt in der Zukunft Deutschlands – sonst gehen die Nettozahler ins Ausland und der Rest geht bergab. Und „sozialer Frieden“ sollte nicht immer nur bedeuten, dass die Leistungsträger zahlen, damit die Bedürftigen ruhig sind – ein wenig mehr Interesse von beiden Seiten dürfte schon sein. Ich sage immer „danke“, wenn mir jemand etwas gibt, und niemals „soll das denn schon alles sein?“.

18.02.2011

Warum sich AIDC/POS-Hersteller von der Broadline-Distribution fernhalten sollten und was kluge Händler davon haben

Bisher setzen unsere Hersteller auf Spezialdistributoren wie uns.…

Bisher setzen unsere Hersteller auf Spezialdistributoren wie uns. Und ich dachte, sie hätten auch verstanden, warum das sinnvoll ist und für den gesamten Channel Wert generiert. Leider kommen mir nun Zweifel. Durch den Flirt einiger Hersteller mit der IT-Distribution riskiert man nun, das einzureißen, was man vorher mühevoll aufgebaut hat.

Bisher entscheidet der Hersteller, welche Produkte er auf den Markt bringt. Der Händler und der Endverbraucher entscheiden dann, ob das Produkt ein Erfolg wird, oder nicht. Und das hätten die Hersteller gerne weiter so. Leider aber zeichnet sich der Trend ab, dass immer mehr unserer Hersteller darüber nachdenken, ihre Geräte auch über die IT-Distribution zu vertreiben. Und das ist kurzsichtig! Denn dann entscheiden die Controller in der IT-Distribution, ob es ein Produkt überhaupt gibt oder nicht.

Wir leben damit, dass wir knapp 60 Tage Lagerwert mit uns „rumschleppen“. Das ist betriebswirtschaftlich auf den ersten Blick unsinnig. Wir sehen es aber als unsere Aufgabe an, auch „seltene“ Artikel auf Lager zu haben, damit eben unsere Händler kein Lager brauchen. Die 60 Tage sind auch nur ein Durchschnittswert – so liegen Schnelldreher nur 20 Tage, hingegegen so manches Spezialprodukt leider auch mal ein Jahr. In der Großdistribution wird so etwas rigoros aussortiert. Dreht sich zum Beispiel der Barcodescanner A nicht, fliegt er aus dem Programm. Braucht dann doch ein Kunde diesen Scanner A und sieht, dass kein Lagerbestand da ist, dann sucht er sich eben Scanner B aus. Damit ist das Produkt A vom Langsamdreher zum toten Produkt geworden.

Klar bringt die IT-Distribution die Spannen unter Druck. Was tun dann logischerweise die Spezialdistributoren? Klar, wir leben auch nur vom Gewinn, also werden Geräte anderer Hersteller bevorzugt verkauft, reiner Selbstschutz. Damit hat sich dann der Hersteller selbst ein Bein gestellt. Wie er dann merkt, hat ein großer IT-Distributor mit Millionen Produkten und hunderten Herstellern keine Empfehlungsgewalt – er verteilt nur Ware. Damit kann er qua Definition niemals Neugeschäft für den Hersteller aktiv finden.

Was bleibt dem Hersteller dann übrig? Selber einen Vertrieb aufbauen, Business Development Manager engagieren, die dann den Vertriebsjob der Spezialdistribution machen. Da die IT-Distribution in der Regel auch keinen vernünftigen Telefonsupport leistet und keine Produkte selbst reparieren will, braucht der Hersteller dann also auch noch ein Support-Callcenter und einen Repair-Service.

Da man sich dagegen wehren will, dass langsam drehende Produkte gar nicht mehr verkauft werden, weil die Lieferzeiten so lang sind, muss man als Produzent plötzlich wieder regionale Lager aufbauen, um die Distribution schneller zu versorgen, weil die ja nur die Schnelldreher lagert. Dann wird auch der Hersteller begreifen: Mist, dann brauche ich eigentlich gar keinen Distributor, weil man Pakete eigentlich ja auch noch selbst verschicken kann. Die IT-Distribution hat aber dann so einen großen Umsatzanteil (weil die Spezialisten ja das Interesse verloren haben), dass sich kein Hersteller mehr traut, das Band zu zerschneiden. Denn dabei geht es nicht mehr um Sinn, sondern um den Bonus des Vertriebschef des Herstellers. Selbst wenn es sinnvoll ist, darf nicht riskiert werden, dass eventuell durch so eine Entscheidung Umsätze mal um einen Monat verschoben werden, denn dann fehlt ja der Bonus bei der Gehaltsabrechnung.

Das ganze mag etwas plakativ sein. Im Detail betrachtet gibt es noch viel mehr Punkte, warum die Hersteller vorsichtig sein sollten. Unter anderem verkaufen unsere Händler diese Spezialprodukte gerade deshalb, weil hier noch eine höhere Marge zu verdienen ist als an einer Festplatte. Und daher hat der Händler ja auch kein Interesse daran, dass unsere Produkte zu „Commodity“ werden und plötzlich dank XML-Feeds bei Billigshopping-Webseiten auftauchen. Die wissen das teilweise zwar gar nicht, verkaufen auch mangels Beratung nichts, aber machen trotzdem den Preis kaputt. Daraus folgt das, was am Ende wirklich schlimm für die Hersteller ist: Viele kluge Händler stellen ihre Lösungen sofort auf andere Produkte um, sobald eine Marke bei einem Broadliner auftaucht. Es ist sonst für den Endanwender viel zu einfach, Preise zu vergleichen, und es wird ein Gerät ausgesucht, das es eben nicht „an jeder Ecke“ gibt. Ergo: Bitte mal langfristig denken, so wie wir Unternehmer es tun, und nicht immer nur von Quartal zu Quartal.

17.02.2011

Die chinesische Regierung ...

... agiert ja oft in wirtschaftlichen Belangen sehr schlau. Die Financial Times meldet heute, dass man in China nun Optionsgeschäfte auf den Renminbi erlaubt.…

... agiert ja oft in wirtschaftlichen Belangen sehr schlau. Die Financial Times meldet heute, dass man in China nun Optionsgeschäfte auf den Renminbi erlaubt. Aber: nur für Banken und Firmen, und Spekulationen sind verboten :))) -- selten so gelacht, mal schauen, wieviele Minuten lang sich die Banken daran halten ...

16.02.2011

Life After Death by Powerpoint (Version 2011)

Mal was zum Lachen: Da ich mich ja gerade über exzessive Powerpoint-Nutzung aufgeregt habe, hier ein Link -- wirklich köstlich:

Mal was zum Lachen: Da ich mich ja gerade über exzessive Powerpoint-Nutzung aufgeregt habe, hier ein Link -- wirklich köstlich: http://www.schooltube.com/video/99aa088b6b5ee5ac24b5/Life-After-Death-PowerPoint

Falls der Link zu langsam sein sollte, hier dasselbe Video nochmal auf einem chinesischen Server, vorab mit ein paar Sekunden Werbung für KFC/China: http://v.youku.com/v_show/id_XMjIzNjI3NTQw.html

Viel Spaß!

14.02.2011

Sinn und vor allem Unsinn von Hersteller-Veranstaltungen

Die meisten unserer Hersteller, besonders die amerikanischen, laden uns zwei bis dreimal im Jahr zu Veranstaltungen ein.…

Die meisten unserer Hersteller, besonders die amerikanischen, laden uns zwei bis dreimal im Jahr zu Veranstaltungen ein. Zugegeben, die Hersteller geben sich jeweils sehr viel Mühe. Aber leider sind diese Veranstaltungen scheinbar immer so ineffizient wie möglich: ein Tag Tagung, aber schon einen Tag vorher Anreise zum Mittagessen, und Abreise erst am Folgetag nach dem "Roundup" des Meetings. Statt sowas in einem praktischen Flughafenhotel zu machen, muss die Veranstaltung immer an einem Ort sein, der mindestens 100km von einem Flughafen entfernt ist oder den man nur mit dreimaligem Umsteigen erreicht.

Schön ist auch immer das "Teambuilding" und "Marketing Networking". Erstens: Meine Wettberwerber und ich sind kein Team, und werden auch keins mehr. Und "Marketing Networking" zwischen Wettbewerbern ist nicht nur verboten, sondern auch dämlich. Natürlich gibt es immer auch eine "Freizeitkomponente": Segelboot fahren, Hochseilgarten, Rennauto fahren und so weiter. Das ist nett gemeint, aber meine Freizeit verbringe ich dann doch lieber mit meiner Familie. Wenn ich zu allen 50 Veranstaltungen der Hersteller 2011 gehen würde, wäre ich dank An- und Abreise gar nicht mehr im Büro. Aber welchem Hersteller absagen? Die Hersteller sind dann beleidigt ob der ganzen Mühe, oder die Kundenbetreuer bekommen Ärger mit dem Chef, weil sie ihre Distributoren nicht "unter Kontrolle" haben. Ich mache es mittlerweile so, dass ich direkt zum "Tagungsteil" morgens ankomme, und danach auch gleich wieder abreise. Klar interessiert mich, mal den Chef des Herstellers kennenzulernen und was über die Strategie des Unternehmens zu lernen. Aber, versprochen, sobald jemand anfängt, mir irgendwelche Produktspezifikationen direkt von der Powerpoint-Präsentation abzulesen, dann stehe ich auf und gehe. Die anderen Teilnehmer sitzen ohnehin nur da und starren auf ihre Blackberries, meistens ganz besonders die Mitarbeiter des jeweiligen Herstellers. Ist es höflich, dann einfach zu gehen? Vielleicht nicht, aber auch umgekehrt sollte man Kunden vielleicht nicht so behandeln. Oft höre ich: "Schick doch einen Mitarbeiter hin". Tja, a) wollen die Hersteller manchmal eben unbedingt den Chef sehen und b) stellen wir hier grundsätzlich nur Mitarbeiter ein, die wir auch brauchen. Hätten wir hier nichts zu tun, dann würden wir einfach selber Powerpoint-Folien basteln, dann ist der Tag schnell um und man schläft gut.

12.02.2011

"Emotional Hedging" - am Beispiel Eintracht Frankfurt

Als Fan von Eintracht Frankfurt ist man ja einiges gewohnt.…

Als Fan von Eintracht Frankfurt ist man ja einiges gewohnt. Zur Zeit kommt es allerdings noch schlimmer als sonst: in fünf Spielen mehr Punkte (einen) als Tore (null) gesammelt. Trotz Business-Seats und großzügiger Apfelwein-Zufuhr ist das Elend streckenweise nicht zu ertragen. Immer dann, wenn es so aussieht, als könnte man nach höheren Zielen greifen, kommt prompt ein Rückschlag. Man wünscht sich, dass die Herren Sportler alle Mal zur Strafe in Badehose und Schlappen vor dem Frankfurter Hollister-Laden als Male Supermodel arbeiten müssten. Bisher war der einzige Vorteil daran, dass man sich durch jahrelange Verbundenheit zu einem solchen Diva-Verein eine gewisse Gelassenheit in allen Lebenslagen erarbeitet hat.

Ein befreundeter Investmentbanker (Fan von Mönchengladbach) hat mir jetzt aber den entscheidenen Tipp gegeben: "Emotional Hedging". Vor jedem Spiel einfach einen schönen Betrag auf eine Niederlage des eigenen Vereins setzen. Gewinnt der Verein, ist in der Euphorie das Geld egal, verliert der Verein, hat man wenigstens Geld gewonnen. Das ist besser als Zinsabsicherung (siehe unten), und man ist weniger sauer auf die Protagonisten auf dem Platz.

Und wenn die Mannschaft zu oft verliert, kann man das Geld ja in einen eigenen Schiedsrichter investieren ...

11.02.2011

Plötzlich schaust Du in ein Panzerrohr

Ein Freund von mir leitet die Lufthansa LSG in Kairo. Kein gemütlicher Platz, um Business zu machen, derzeit.…

Ein Freund von mir leitet die Lufthansa LSG in Kairo. Kein gemütlicher Platz, um Business zu machen, derzeit. Allein aus Verantwortung für seine Mitarbeiter ist er dort geblieben, schläft im Büro, und ermöglicht seinen Mitarbeitern sehr flexible Arbeitszeiten, damit diese an Bürgerwehren teilnehmen können um ihr Privateigentum zu schützen. Hut ab! Hier sein Interview mit der WZ.

http://www.wz-newsline.de/home/politik/specials/aufruhr-im-nahen-osten/ploetzlich-schaust-du-in-ein-panzerrohr-1.567462

10.02.2011

Firmeninhaber in der Traumwelt

Im Zuge unseres Wachstums kaufen wir hin und wieder auch mal eine Firma hinzu. Leider verhandelt man im Schnitt mit fünf Firmen, bis es mal zum "Schuss" kommt.…

Im Zuge unseres Wachstums kaufen wir hin und wieder auch mal eine Firma hinzu. Leider verhandelt man im Schnitt mit fünf Firmen, bis es mal zum "Schuss" kommt. Gerade in den letzten Wochen konnte ich kaum glauben, was für Wertvorstellungen so mancher Firmeninhaber in Europa von seiner Firma hat. Und das im Großhandel. Also Firmen, die nichts entwickeln, sondern nur Kunden- und Herstellerkontakte haben. Diese Kontakte sind aber nie exklusiv, kein Hersteller hat nur einen Distributor, und Kunden hüpfen leider auch manchmal hin und her. Dazu eine Branche, in der die Gewinne prozentual traditionell sinken. Offenbar erfolgt die Wertermittlung nicht mehr nach der Formel "Gewinn mal X", sondern nach der Formel "wieviel Geld kann ich tragen" oder "wieviele Millionen brauche ich, um sofort in den Ruhestand zu treten". Wenn eine Firma in einem Land soviel kostet wie es uns kosten würde, ein Jahr lang sämtliche Auto-ID- und Kassenperipherie dort schlicht zu verschenken, dann stimmt doch was nicht. Mit der Verschenktaktik würde man sicher schnell zum Monopolisten ... :)