Direkt zum Inhalt
17.01.2012

Top- und Floptrends von der NRF New York

Ich bin gerade auf dem Rückweg von der NRF Show in New York. Zwei Trends sind im Kassenbereich zu verfolgen.…

Ich bin gerade auf dem Rückweg von der NRF Show in New York. Zwei Trends sind im Kassenbereich zu verfolgen. Der eine ist nicht mehr so ganz neu, nämlich, dass Tablet-PCs à la iPad oder Galaxy vermehrt als "Kasse der Zukunft" herhalten müssen. Nun ja, die Lösungen sehen teilweise recht witzig aus, es gibt mehrere Tablet-Cradles auf der Show zu sehen. Aber ob man eine stationäre Kasse unbedingt "gelegentlich" rumtragen muss? Was ist, wenn so ein Ding runterfällt? Dann wurde das Argument genannt: Mit einem iPad oder einem Galaxy kann man im Problemfall ja die Service-Organisationen der Riesenfirmen Apple oder Samsung nutzen. Das überlegt jeder sich doch zweimal, ob er, wenn die Kasse steht, wirklich einen Termin in einem Apple-Store vereinbaren möchte.

Zweitens ist alles "Cloud". In Zukunft hat der Kassierer nur noch Scanner und Drucker. Preise und Artikelbezeichnungen kommen aktuell aus der Cloud, und auch gerechnet wird dort. Also kein PC mehr an der Kasse. Auf den ersten Blick super: 90% Stromersparnis, null PC-Wartung. Auf den zweiten Blick: Was ist, wenn das Internet hängt? In einem Laden mit 20 Kassen kann man vielleicht in sichere Verbindungen investieren und Fallback-Leitungen bei verschiedenen Anbietern haben. Gibt es aber nur eine oder zwei Kassen, dann kostet so was schon mehr als die Kassen. Lösung: Ein Backup-Rechner muss in jeder Filiale die letzten Daten bereithalten. Somit ist der PC noch da, nur steht er vielleicht weiter hinten im Geschäft. Ich sehe da noch nicht den Durchbruch.

Wir wünschen uns alle so sehr neue "Killer-Hardware", die jeder Shop-Besitzer in seinem Laden haben will. Hardware, deren Vorteil man sofort erkennt und die sich so schnell rechnet, dass jeder sofort seine alte Hardware aus dem Fenster wirft. Ich fürchte, auch 2012: Fehlanzeige.

11.01.2012

Planungshorizonte :)

Ist es verständlich, dass jeder unserer Hersteller - und teilweise auch Großkunden - mit uns zusammen eine "Planung" für das neue Geschäftsjahr vornehmen will?…

Ist es verständlich, dass jeder unserer Hersteller - und teilweise auch Großkunden - mit uns zusammen eine "Planung" für das neue Geschäftsjahr vornehmen will? Warum eigentlich? Ich kann mir das nur so als sinnvoll erklären, dass man auf Produzentenseite seine Ressourcen planen muss: die Produktion, eventuell nötiges Kapital, Personal und so weiter. Alles Sachen mit langer Vorlaufzeit. Witzig ist nur, dass wir bisher noch mit niemandem eine Planung für 2012 fertig haben. Die ersten Termine für Gespräche dazu sind im Januar. Sollte man das Jahr nicht geplant haben, bevor es anfängt? Letztes Jahr war der letzte Hersteller mit der Jahresplanung im April fertig. Wenn Personal- und Produktionsänderungen in der Regel vier bis fünf Monate Vorlauf haben, hätte man es sich gleich sparen können. Also sind wir doch ehrlich, es läuft so: Niemand will wirklich eine "Planung". Ein Hersteller setzt sich ein Jahresziel für 2012 in der fernen Zentrale. Das wird dann auf die Vertriebsländer heruntergebrochen, und erst wenn es erreicht wird, bekommt die Verkaufsabteilung ihren Bonus. Also muss dann nur irgendwann festgelegt werden, welcher Distributor welche Umsätze reinholen muss. Also keine aktive Planung, sondern Planwirtschaft von oben :) Das wiederum ist für den Distributor so sinnfrei, dass es uns eigentlich egal sein kann, wann der Plan verkündet wird. Verschieben wir die Termine also am besten in den Dezember, denn dann können wir den Plan so machen, dass wir ihn ziemlich genau erreichen - alle bekommen ihre Boni, und es gibt keine Überraschungen mehr!