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27.05.2020

Fußball und persönliches Management

Ich bin Fan von Eintracht Frankfurt, egal ob in der ersten oder zweiten Bundesliga, und verpasse nie ein Spiel.…

Ich bin Fan von Eintracht Frankfurt, egal ob in der ersten oder zweiten Bundesliga, und verpasse nie ein Spiel. Gestern hat Frankfurt gegen Freiburg 3:3 »verloren«, nämlich mit 35:10 Torschüssen. Wie kann denn so etwas passieren? Eintracht hat ein hochgelobtes Management, und die Spieler hatten nun wochenlang Zeit, individuell zu trainieren. Auch die Trainer konnten sich Gedanken machen.

Da kann ich doch hergehen, und als Spieler an meinen Unzulänglichkeiten arbeiten. Ich nehme mal Mijat Gacinovic als Beispiel – ein super-sympathischer Typ, den die Fans lieben – der spätestens seit seinem Torlauf beim Pokalsieg und eben weil er mannschaftsdienlich spielt, einen super Überblick hat, und sich auch in einer Mauer nicht wegduckt. Was der alles für den Verein einsteckt, ist gewaltig. Wenn er aber – bis auf Ausnahmen – auf das Tor schießt, können die Verteidiger eigentlich gleich abdrehen. Denn der Ball wird neben das Tor gehen oder dem Torwart direkt in die Arme geschossen.

Ich bin mir sicher, dass ihm das klar ist. Dann hätte man doch selbst, oder als Trainer, in der Corona-Pause mal auf die Idee kommen können: Junge, in den nächsten acht Wochen machst du nichts anderes als auf eine Torwand schießen, denn alles andere kannst du. Man könnte auch noch Stresssituationen dazu erzeugen. Und wenn du dann acht von zehn Dingern reinmachst, dann darfst du wieder mitspielen.

Ein Danny da Costa zum Beispiel, ebenfalls ein Publikumsliebling, hat seine Probleme beim Schießen von Flanken. Das kann man lernen, das ist »nur« Technik. Schwächen verbessern. Sagt ihm das niemand?

Mir fallen jetzt noch genug andere Beispiele ein, aber es geht um das Prinzip.

Weiter: Wenn ich als Trainer den torgefährlichsten Verteidiger der europäischen Top-Ligen habe, nämlich Martin Hinteregger, sollte ich mir dann nicht mal überlegen, ob der nicht besser im Sturm aufgehoben wäre, wenn schon die anderen Stürmer nicht treffen? Vielleicht ist er dazu eigentlich nicht schnell genug, aber auch Alex Meier hat keine Wettläufe gewonnen. Ebenso wie Martin Hinteregger hat er aber die Schuss-Technik und beherrscht das Stellungsspiel vor dem Tor. Das ist doch schon mehr, als das, was unsere anderen Stürmer mitbringen.

Leute aus dieser Altersklasse in meiner Firma kommen auch auf mich zu und fragen, was sie verbessern müssen, um das gleiche Geld zu verdienen wie XYZ. Welche Fortbildung sollte ich machen? Ich stelle mir vor, dass auch ein Fußballspieler mal von seinem Kind oder seiner Spielerfrau gefragt wird, warum er nur eine Million im Jahr verdient und nicht zwanzig wie Ronaldo? Solche Spieler kann sich Eintracht Frankfurt dann nicht mehr leisten: Hat der Verein also ein Interesse daran, die Spieler auf einem niedrigeren Leistungs-Niveau zu halten? Nein, man möchte doch auch Spieler teuer verkaufen, also müssen individuelle Schwächen weg.

Ob die Jungs nun ihren Chef fragen, oder doch lieber ihren Berater oder ihre Fans: Sie könnten auf jeden Fall herausfinden, woran es hakt, und dann daran arbeiten. Manche sagen: Ach was, die Spieler sind »satt« genug. Glaube ich nicht. Es ist so schwer, in die erste Bundesliga zu kommen, trainieren muss ich sowieso, dann mache ich doch das, was ich noch üben muss. Jeder junge Mensch braucht eine Person, die ihm schonungslos die Wahrheit sagt, zumindest beruflich. Egal ob man nun in der Bundesliga kickt oder im Großhandel arbeitet.

Sollte es am Ende an der Psyche liegen, kann einem auch da geholfen werden. Ist das verwerflich, sich Hilfe zu suchen, um mit Schwächen umzugehen? Eher nein, würde ich sagen.

Vor allem die Corona-Zeit war für Fußballer eine Riesen-Chance, sich individuell zu verbessern. Im Falle von Eintracht Frankfurt wurde diese leider vertan. Vielleicht kann man ja in der Sommer-Pause darüber nachdenken. Und dann das nächste Mal gegen Freiburg bitte mit 35:3 gewinnen, danke. Ach nein, in meinem Bild fehlt jetzt ja Martin Hinteregger in der Verteidigung, dann eben 35:6, nehme ich auch. Auf jetzt!

15.03.2020

Was die Wirtschaft jetzt braucht!

Viele Regierungen kündigen Finanzhilfen an, die Schleusen werden aufgemacht, und Infrastrukturprojekte sollen vor den Schäden durch den Corona-Virus schützen.

Viele Regierungen kündigen Finanzhilfen an, die Schleusen werden aufgemacht, und Infrastrukturprojekte sollen vor den Schäden durch den Corona-Virus schützen.

Staatliche Förderbanken, Hausbanken, das könnte für einige alles zu langsam und zu spät sein. Die Unternehmen, egal ob klein oder groß, unternehmen alles, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Dabei geht es aber auch darum, den Betrieb am Laufen zu halten. Wir haben bei Jarltech einen Pandemie-Plan in Kraft, der uns allen viel abverlangt. Aber, und das ist sicher nicht nur bei uns so, unsere Mitarbeiter ziehen mit. Mega!

Was die EU oder die Staaten jetzt tun sollten – und zwar sofort – ist:

1. Die großen Kreditversicherer müssen ihre Kreditlimite für Kundenlieferungen auf dem Stand vom 10.3.2020 einfrieren, und dafür Back-Up der EZB oder der Staaten bekommen. Denn wenn die Versicherer jetzt wieder Haircuts über ganze Länder oder Branchen durchführen, dann können wir vielfach nicht mehr liefern. Und genau das tun die Kreditversicherer bei jedem kleinen Husten. Ich denke mal, wir stehen kurz davor.

2. Geldmittel durch Staatsbanken zur Verfügung zu stellen dauert zu lange und ist zu bürokratisch. Wenn der Spuk angenommen noch fünf Wochen dauern soll, dann ist es wichtig, dass Zahlungsziele eingehalten werden und Abbuchungen funktionieren. Also sollten die Staaten oder die EZB einfach die Banken verpflichten (natürlich mit Staatsgarantie), alle am 10.3.2020 genehmigten Betriebsmittel-Kreditlinien um 30 % zu erhöhen. Damit trifft man in der Regel aktuell gesunde Firmen, weil diese ja immerhin Banklinien genehmigt bekommen haben. Die Summe wird riesig, weil die Erhöhung ja auch Firmen bekommen, wie wir zum Beispiel, die das Geld voraussichtlich gar nicht benötigen. Aber wenn wir diese zusätzliche Liquidität gar nicht nutzen, dann hat der Staat auch null Risiko in diesen Fällen.

3. Unbedingt müssen Warenlieferungen in Europa weiter frei möglich sein. Wir alle sind vernetzt und brauchen Teile voneinander.

4. Die Schulkinder, die jetzt verfrüht »frei« haben, sollten klar gesagt bekommen, dass das keine Ferien sind, und sie bitten, eben nicht mit Bus und Bahn in Bars und Diskotheken zu fahren. Auch in den Osterferien nicht, denn wir haben eine Sondersituation. Es bringt nichts, wenn wir uns alle isolieren, und bei den Kiddies voller Party-Laune die Flaschen und die Joints rumgehen. Nein, wir haben keine »Corona-Ferien«. Wir haben einen Notfall. Ihr gefährdet alte Leute und das Gesundheitssystem!

5. Die Politiker hauen eine arbeitnehmerfreundliche Regelung nach der anderen raus. Freizeit zur Kinderbetreuung, telefonische Krankmeldungen für 14 Tage, wer Angst hat, muss nicht arbeiten – das ist alles gut und richtig. Wir müssen aber nachher wieder aufholen, das machen uns die Chinesen perfekt vor. Dann gibt es eben im vierten Quartal 14 Samstage, an denen Europa arbeitet. Wir sollen uns alle einschränken und solidarisch sein. Dann bitte auch wirklich alle. Und ich wette, dass die Arbeitnehmer ganz genau sehen, wie sich die Arbeitgeber anstrengen, und überhaupt kein Problem mit einer solchen Regelung hätten. Das wäre auch nochmal ein Signal an alle, dass wir uns jetzt alle verantwortungsvoll benehmen müssen, weil wir alle (!) den Ausfall irgendwie bezahlen müssen. Bisher können wir alle privat nichts für die Pandemie – langsam ist aber der Punkt überschritten, ab dem man auf Leute zeigen darf, die so leben, als wäre nichts geschehen.

6. Lasst mal weitere Infrastrukturprojekte sein. Schon jetzt kann der Handel kaum noch Baufirmen oder Handwerker finden oder bezahlen. Diese Branchen sind ausgelastet. Bekommen die jetzt noch eine Zwangspause, und zusätzliche staatliche Projekte, dann kann der Rest Welt vergessen in den nächsten Jahren Handwerker oder Baufirmen zu finden.

7. Warum sollen Prozesse verschoben werden? Wenn sogar wir von unserer Apotheke binnen eines Tages 100 Liter Desinfektionsmittel kaufen können – ja, das gibt es wieder – dann kann das doch vielleicht ein Gericht auch. Und da sitzt man ohnehin weit genug voneinander entfernt.

Ich wünsche allen Lesern: bleibt gesund! Und lasst Euch nicht komisch anschauen, wenn Ihr vorsichtiger seid als andere. Das ist nicht »unlocker«, sondern cool.

13.03.2020

Corona-Abwehr bei Jarltech

Das Gesundheitsamt hat unser Konzept als »vorbildlich« bezeichnet, und es erreichen mich viele Anfragen, wie wir das machen.…

Das Gesundheitsamt hat unser Konzept als »vorbildlich« bezeichnet, und es erreichen mich viele Anfragen, wie wir das machen. Das ist nun wirklich kein Betriebsgeheimnis, vielleicht hilft es dem ein oder anderen, ebenfalls zur Verzögerung der Infizierung beizutragen. - Unsere Abteilungen sind, soweit möglich, getrennt in frisch eingerichtete Heimarbeitsplätze und Präsenz in der Firma (weniger Personen pro Raum). Der Vertrieb ist sogar gedrittelt: Heimarbeit und zwei Büroarbeitsbereiche.

- Alle Bürostockwerke, die Technik und das Lager sind fünf einzelne Isolationsabschnitte ohne Personenaustausch, jeweils mit eigenen Toiletten, zugewiesenem Raucherbereich und Kaffeeplatz.

- Die Logistik arbeitet in zwei festen Schichten, mit einer Pause dazwischen für Desinfektion von Geräten und Arbeitsbereichen, und damit die Schichten sich nicht begegnen.

- Mitarbeiter, die mehr als einen Bereich betreten müssen, arbeiten mit Handschuhen.

- Desinfektionsmittel sind überall zur Verfügung gestellt. Die gibt es übrigens wieder genug zu kaufen, seit Apotheken diese mit Industrie-Alkohol selbst herstellen dürfen. Also nicht in der Drogerie suchen oder überteuert im Internet kaufen.

- Handwasch-Zwang bei Arbeitsbeginn, Aufforderung zu häufigem Handwaschen Händewaschen mit Seife, Waschanweisungen in den Waschräumen.

Wenn Sie Schichten oder Abteilungen trennen, achten Sie bitte auch darauf, welche Mitarbeiter eventuell zusammenwohnen oder Pärchen bilden. Bringt ja nichts, wenn die Abteilungen getrennt sind und die Viren dann Nachtsnachts ausgetauscht werden.

Bei einer Sperre eines Bereichs wegen eines Corona-Falls, kann dann der jeweils andere Teil einspringen. Im Falle, dass dies schwierig wird, können negativ getestete Kontaktpersonen im Zweifel mit Maske weiter arbeiten.

Die Mitarbeiter sind natürlich gebeten, nicht zu verreisen, Sozialkontakte zu minimieren und sich beim kleinsten Zweifel krank zu melden, und keine Hände zu schütteln. Meetings, die sich nicht vermeiden lassen, nur mit Abstand.

Diese ganzen Themen schränken uns natürlich sehr ein, und der Komfortverlust ist nicht schön. Es müssen aber alle mitmachen, in der Firma und auch privat. Das ist viel verlangt. Es hilft aber nichts, denn wir möchten unsere Mitarbeiter so lange wie möglich gesund halten, den Betrieb unterbrechungsfrei weiterführen und auch dabei helfen, die Zeit bis zur Durchseuchung mit dem Corona-Virus zu verlängern.

Wir hoffen, dass wir damit Erfolg haben.

06.03.2020

Supply Chain und Corona-Time

Rund um die Uhr erreichen uns Anfragen, wie es denn nun mit unserer Lieferkette aussieht. Daher ist mal ein Statement fällig.…

Rund um die Uhr erreichen uns Anfragen, wie es denn nun mit unserer Lieferkette aussieht. Daher ist mal ein Statement fällig. Die Antwort lautet: eingeschränkte Entwarnung. Natürlich sind wir ständig im Kontakt mit unseren Lieferanten und Speditionen. Die wichtigsten Hersteller teilen schriftlich mit, dass die Fertigung zumindest »fast« wieder auf vollem Niveau ist. Das ist schön, allerdings können natürlich Teile von Vorlieferanten fehlen und die Supply Chain gerät doch durcheinander. Hierbei geht es allerdings überall nur um China. Trump hat uns hier etwas »Glück« gebracht, denn dank der Strafzölle haben unsere Lieferanten vielfach bereits ihre Produktion aus China in andere Länder verlagert. Nicht nur wegen der Strafzölle – sondern auch wegen der steigenden Lohnkosten – gilt eine Produktion in China offenbar derzeit sowieso eher als »Luxus«.

Was China betrifft, sind wir ohnehin gut informiert, weil wir dort ja immerhin 30 Mitarbeiter haben. Mittlerweile arbeitet Jarltech China wieder ganz normal. Die Chinesen haben sich dazu entschieden, vorsichtig zu sein, aber sich nicht ihre Volkswirtschaft aus Angst nehmen zu lassen. Trotzdem lässt der Umsatz dort stark zu wünschen übrig.

Ein weiterer Glücksfall ist, dass wir im Januar entschieden hatten, unseren Lagerbestand nochmals um 20 Millionen Euro hochzufahren. Damit ist unser Lagerbestand so hoch wie nie zuvor und deckt locker zwei Monate ab. Natürlich fehlt aber das ein oder andere Gerät bereits wegen der Corona-Lage. Es gibt allerdings fast immer alternative Produkte.

Aber es gibt auch bei uns Hamsterkäufe. Nein, bisher hat noch niemand beschlossen, Bonrollen oder Etiketten an Stelle von ausverkauftem Toilettenpapier einzusetzen. Einige große Endkunden möchten ganz einfach ihre Roll-Outs sicherstellen, indem sie nicht mehr just-in-time, sondern auf Lager bestellen. Auch einige Wettbewerber versuchen, über Strohmänner unsere Bestände zu kaufen, aber wir wehren uns bei jedem Verdacht.

Unsere Import-Speditionen warnen ebenfalls vor leicht erhöhten Lieferzeiten. Sehr viel Ware wird nun geflogen statt verschifft – aber da kaum noch Passagierflüge nach Asien stattfinden, fehlt der Frachtraum in den Passagiermaschinen. Hier rechnet man allerdings maximal mit Verzögerungen von bis zu einer Woche.

Abgesehen von der Supply Chain trauern wir aktuell mehr um unsere LogiMAT-Party, die nächsten Mittwoch in Stuttgart stattfinden sollte. Klar, Gesundheit geht vor, aber nur zu gerne hätten wir mit Ihnen ein rauschendes Fest gefeiert. Aber verschoben ist nicht aufgehoben, auch in diesem Fall werden wir liefern :)

19.02.2020

Corona und Messe: Euroshop 2020

Ganze Messestände sind unbesetzt, weil Firmen ihre Mitarbeiter nicht bewegen konnten, eine Menschenansammlung zu besuchen.…

Ganze Messestände sind unbesetzt, weil Firmen ihre Mitarbeiter nicht bewegen konnten, eine Menschenansammlung zu besuchen. Es könnten ja auch Chinesen dort sein. Vielleicht aus Wuhan. Und auch sonst jeder ist verdächtig. Jeder zweite Messebesucher trägt Atemschutz, schweres Gerät – wenn denn überhaupt Besucher kommen würden.

Das war die Vorhersage zur Euroshop 2020. Gut, am Sonntag war dort fast niemand, aber auch deshalb, weil sowieso niemand an einem Sonntag eine B2B-Messe besucht. Am Dienstag jedenfalls war die Messe voll, brechend voll – in den Hallen sah es teilweise aus wie bei der CeBIT 1991. Ja, das war die CeBIT in dem Jahr, wegen der ich mein Abitur verschieben wollte, weil die CeBIT einfach wichtiger war als dieser Schulkram. Leider hat das hessische Kultusministerium nicht mitgespielt, und ich musste nach und vor meinen Klausuren an- und abreisen, aber das ist Geschichte.

Auf der Euroshop habe ich ganz genau zwei Leute gesehen, die eine Maske trugen. Auf jedem Stand gab es irgendwo Desinfektionsgel, und manche Stände haben wegen des Corona-Virus kein Essen angeboten. Wegen des Corona-Virus kein Essen? Könnte auch Kostengründe gehabt haben. Ich glaube nicht, dass Hungern dem Immunsystem hilft.

Was dagegen auffällig war: Es wurden mehr Hände geschüttelt als je zuvor. Ich weiß nicht, wie viele Freunde aus der Branche ich umarmt habe. Ganz klar mehr als sonst. Das ist der neue Vertrauensbeweis: Dich kenne ich, Du bist vertrauenswürdig, Du bringst mich nicht mit Deinem Virus um. Du bist sauber.

Ob das medizinisch sinnvoll ist, sei dahingestellt. Einem Freund einen Tropfen Desinfektionsgel anzubieten, auch wenn es vielleicht gegen Viren nichts hilft, ist eine neue nette Geste. Ob sich mehr Leute nach dem Toilettengang die Hände gewaschen haben, als sonst, ist jedenfalls nicht überliefert.

02.01.2020

Jarltech 2019 und 2020

Die Jarltech Group setzt ihre außergewöhnliche Performance weiter fort.…

Die Jarltech Group setzt ihre außergewöhnliche Performance weiter fort. Der Auftragseingang im Jahr 2019 erreichte über 323 Millionen Euro, das sind etwa 35 Millionen Euro mehr als im Jahr 2018, mehr als eine Verdopplung seit 2014, und eine Verfünffachung seit 2010.

Vielen Dank dafür an unsere Mitarbeiter, unsere Händler und an unsere Lieferanten.

Ein großer Teil des Erfolges rührt daher, dass Jarltech kräftig in Lagerbestände investiert hat. Durch großzügige Reservierungen für unsere Händler in den Beständen können wir gemeinsam immer besser Aufträge antizipieren und sofort ein Roll-Out beginnen, wenn denn der »Endkunde« endlich bestellt. Aktuell halten wir fast zehn Millionen Euro Ware vor, die fest für Kunden reserviert ist. Unsere Investition in Lagerbestände wird bereits ab Januar noch deutlich verstärkt.

Zusätzlich haben wir immer wieder kreative Finanzierungslösungen für Projekte gefunden.

2020 nimmt Jarltech einige neue, hochinteressante Hersteller in das Portfolio auf. Ebenfalls sind weitere Investitionen in IT, Gebäude und in unsere Staging-Abteilung bereits angestoßen.

Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

19.11.2019

(Value Add) Warum braucht Jarltech ein Restaurant?

Eine Frage, die mir oft gestellt wurde die letzten Tage. Kurz vorab (nicht jeder liest die Lokalpresse aus dem Taunus): Wir betreiben ab dem 01.12.2019 in Usingen…

Eine Frage, die mir oft gestellt wurde die letzten Tage. Kurz vorab (nicht jeder liest die Lokalpresse aus dem Taunus): Wir betreiben ab dem 01.12.2019 in Usingen das Restaurant »essWebers« – in einem Fachwerkhaus von 1704, liebevoll restauriert von der Stadt Usingen und liebevoll bekocht und bewirtschaftet vom Ehepaar Weber seit nunmehr fünf Jahren. Ein Kleinod in einer Kleinstadt im Schatten der Weltstadt Frankfurt, ausgezeichnet von Guide Michelin und Falstaff, aber wirtschaftlich geschlagen von Anlaufschwierigkeiten und Missverständnissen, gepaart mit Baustellen rund um das Haus. Der Betrieb sollte aufgegeben werden.

Nein, unser Kerngeschäft bleibt der Großhandel, und trotzdem lag diese neue Partnerschaft auf der Hand. Usingen, das ist eine Stadt, die manchmal geplagt davon ist nur »zweite« Lage zu sein im Vergleich zum Vordertaunus. Jarltech hingegen ist stolz auf seine Herkunft. Wir spielen in unserem Bereich in der ersten Liga in Europa und das kann unser »essWebers« eben auch. Weil es mit Liebe gemacht ist. Manchmal etwas »anders« als erwartet, manchmal fällt der Spagat schwer zwischen »günstig« und »premium«.

Wir brauchen so einen Platz, an dem wir Geschäfte machen und auch privat Spaß haben können. Wir arbeiten hart und allenfalls die Gastronomie ist eine Branche, in der noch härter gearbeitet wird. Wenn wir mit spanischen Geschäftsleuten kommen, und dafür das Restaurant extra an einem Ruhetag geöffnet wird, und dann die Tageskarte auf Spanisch übersetzt gereicht wird, dann passt das schon ganz genau zum Jarltech-Anspruch. Das ist wirklich »premium«. Und wenn einem Gast die Trüffelnudeln ganz besonders schmecken, und wir können sie dann frisch gemacht zum nächsten Meeting in London im Glas mitbringen, dann ist das mega.

Na klar sind wir in einem kleinen Ort, aber wir kommen eben von dort und scheuen nicht die Konkurrenz mit dem Rest der Welt. Wenn man dann ein Mittagsmenü anbietet für 12,50 Euro, findet das der ein oder andere völlig überteuert. Dass unser »essWebers« damit kein Geld verdient, liegt halt eben an dem Anspruch, auch am Mittag »premium« zu sein. Der eine findet das übertrieben, der andere findet, dass er eigentlich Geld dabei spart.

Hier geht es nicht ums große Geld. Jarltech ist auch ein Kommittent zu seinem Heimatort. Unser Erfolg beruht auf unserem großartigen Team aus unserer Region. Jarltech weiß um seine Herkunft, ist stolz darauf und niemals arrogant – aber immer großzügig. Genauso ist unsere Küche nicht übertrieben, wir haben keine Mini-Portionen und verlangen von keinem Gast, im Anzug zu erscheinen (sonst könnte ich da ja gar nicht hingehen). Trotzdem kann das »essWebers« nicht »einfach«, »premium« muss immer sein. Das »essWebers« möchte einfach nur Gäste glücklich machen, so wie Jarltech Kunden glücklich machen möchte.

Ich glaube, wir können uns gegenseitig inspirieren.

Mit Banketträumen, »private Rooms«, Restaurant, Bar und Terrasse und vor allem dem flexiblen Team gibt es Möglichkeiten, die unsere Kunden sonst nur von unserer »Staging« Abteilung kennen.

Wir sind stolz, unsere Kunden und Lieferanten dorthin einladen zu dürfen, ebenso wie wir uns freuen, dass wir Gästen aus unserer Lieblingsstadt Usingen diese ganze Bandbreite anbieten. Wir haben dort ein Team, dem wir bedenkenlos vertrauen können. Jetzt kann man Jarltech auch schmecken und riechen – das wurde doch auch Zeit!

16.10.2019

Geld sofort sterilisieren lassen!

Endlich erreicht mich mal eine E-Mail aus Asien über ein Produkt, von dem ich bisher noch nie etwas gehört hatte: ein »Money Sterilizer«.

Endlich erreicht mich mal eine E-Mail aus Asien über ein Produkt, von dem ich bisher noch nie etwas gehört hatte: ein »Money Sterilizer«.

Ja, wirklich. »Dreckiges« Geld findet man nicht nur in Offshore-Bankkonten oder unter dem Kopfkissen, sondern jeden Tag in seiner Brieftasche. Besagte E-Mail behauptet: 36.000 Amerikaner sterben jedes Jahr an Grippe-bezogenen Krankheiten. 10 % davon haben die Viren über den Kontakt mit Geldscheinen erworben. Unterstützt durch eine Studie des »Center for Disease Control and Prevention«. Ohne, dass ich das jetzt prüfen konnte oder wollte.

Offenbar hat auch eine amerikanische Universität eine Probe gemacht und dabei über 3.000 verschiedene Bakterienarten auf Ein-Dollar-Scheinen nachgewiesen. Eine europäische Universität hat gleich 6.000 Sorten gefunden.

Die Lösung ist, gleich beim automatisierten Geldzählen das Geld mit einem Plasma-Ionen-Cluster (was auch immer das ist) und einem HEPA-Filter zu behandeln. Dauert nur 20–30 Sekunden. Um das Geld dann sauber in Umlauf zu bringen, schlage ich vor, dass die Kassierer dann auch grundsätzlich Einmalhandschuhe tragen (pro Transaktion neu, denn es wird ja auch »schmutziges Geld« angenommen), und die Kassenschubladen sollten auch regelmäßig gereinigt werden.

Vielleicht empfiehlt sich stattdessen einfach eine kontaktlose Zahlung.

Wer nicht kontaktlos ist, aber die entsprechenden Kontakte hat, macht doch bitte die EU-Kommission auf dieses Thema aufmerksam. Entweder machen wir das Riesengeschäft, weil wir diese Geräte millionenfach verkaufen, oder weil aus Gesundheitsgründen das Bargeld verboten wird und somit alle Zahlvorgänge auf bargeldlos umgestellt werden müssen – auch das ist ein nettes Geschäft. Die Aufgabe der Abschaffung des Bargelds erledigt dann nicht mehr das Finanzministerium, sondern das Gesundheitsministerium. Interessant.

21.08.2019

Kommentar: Ein Wettbewerber weniger?

Gestern hat ein amerikanischer Wettbewerber von uns an der Börse bekannt gegeben, dass er das Geschäft mit »nicht-digitalen Produkten«, also mit Hardware, in einigen…

Gestern hat ein amerikanischer Wettbewerber von uns an der Börse bekannt gegeben, dass er das Geschäft mit »nicht-digitalen Produkten«, also mit Hardware, in einigen Geographien einstellen möchte. Betroffen davon ist unter anderem ganz Europa. Das Geschäft soll wohl verkauft werden. Es wird aber nicht gesagt an wen, oder ob es überhaupt schon Verhandlungen gibt, oder wann das sein könnte. Man möchte das Kapital, das in diesem Geschäft steckt, in Business mit höheren Margen-Chancen stecken.

Seit der Bekanntgabe gestern steht mein Telefon nicht mehr still. Jeder möchte wissen, was ich davon halte. Ob wir einen Krieg gewonnen hätten? Nein, wir haben keinen Krieg geführt.

Also erst einmal: Dieser Wettbewerber und dessen Mitarbeiter sind bei mir hochgeschätzt, man sieht sich gelegentlich auf Veranstaltungen und es gibt keine Feindseligkeit.

Zweitens: Natürlich würde ein Verkauf oder ein Einstellen der Hardware-Distribution in Europa jede Menge Bewegung erzeugen. Die Nachricht an die Mitarbeiter und die Kunden ist ja eigentlich klar: Euer Bereich ist nicht gerade die Perle des Unternehmens, unser Kapital ist dort falsch eingesetzt. Dieser Bereich ist jetzt das ungeliebte Kind.

Drittens: Ist das gut für Jarltech? Vermutlich. Für langfristige Dinge könnte der eine oder andere Händler jetzt den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel des Distributions-Partners sehen.

Viertens: Ist das gut für die Händler? Klar, es ist immer gut für einen Reseller bei Jarltech einzukaufen. :) Allerdings gibt es immer noch genug Distributoren im Markt, die einen guten Job machen. Die Auswahl wird kaum eingeschränkt.

Fünftens: Was machen die Hersteller? Vermutlich nichts. Es gibt laufende Verträge und man wird erst einmal abwarten. Bei dem ein oder anderen, der gerne zum Quartalsende nochmal Ware in den Channel pumpt, fällt halt ein Abnehmer eventuell ganz oder teilweise weg, eventuell gibt es neue Ansprechpartner dort. Machen die anderen Distributoren deswegen mehr Umsatz, dann können sie auch mehr lagern. Wir haben ausreichend Ressourcen in jeder Hinsicht, um Geschäfte aufzufangen. Gut für die Hersteller: Einer weniger, der Forderungen stellen kann, auf Basis eines großen US-Geschäfts auf gewisse Vorzüge in Europa zu pochen. Schließlich haben die meisten Hersteller ihren Hauptsitz in den USA.

Insgesamt stellt sich der Wettbewerber neu auf und ist damit dann eben nicht mehr unser Wettbewerber. Das dieser Teil des Unternehmens einfach so verschwindet, glaube ich nicht. Es wird ein neuer Eigentümer kommen, neuer Wind wird wehen, wir werden es ja sehen.

Warum diese Meldung gerade zu diesem Zeitpunkt kommt? Vor allem warum werden knapp 500 Mitarbeiter verunsichert, ohne dass es auch nur irgendetwas Konkretes gibt? Warum redet man einen eventuellen Verkaufserlös »klein«?

Das – denke ich – ist eine typische Aktion einer amerikanischen Firma, die an der Börse notiert ist. Zeitgleich wurden gestern die Quartals- und Jahresergebnisse bekannt gegeben. Das letzte Quartal war, laut eigener Aussage »below expectations«. Da den Analysten nicht verborgen bleiben kann, dass andere offenbar im gleichen Geschäftsbereich wachsen und gute Ergebnisse liefern, war es vermutlich wichtig, jetzt einfach mal eine Aktivität zu zeigen. Die Aussicht auf freies Kapital und insgesamt weniger Umsatz, aber höhere Gewinne, soll sicher den Aktienkurs treiben, oder zumindest einen zu hohen Abwärtsflug wegen des schwächeren Quartals verhindern. Könnte geklappt haben: Bisher ist der Kurs gesunken, aber nur ganz leicht.