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16.04.2019

Willst Du Dich für einen Job bewerben, der Dich nicht interessiert?

Wer im Berufsleben steht, weiß, wie man sich bewirbt. Wer eine Ausbildung oder seinen ersten Job sucht, könnte sich aber zumindest informieren, wie es geht.…

Wer im Berufsleben steht, weiß, wie man sich bewirbt. Wer eine Ausbildung oder seinen ersten Job sucht, könnte sich aber zumindest informieren, wie es geht. Lernt man das nicht in der Schule? Viele junge Leute schicken uns tolle Bewerbungsunterlagen und die Bewerbungsgespräche machen Spaß. Aber es gibt wirklich ein paar katastrophale Fehler, die immer öfter auftauchen.

Ich möchte gerne mal zusammenfassen, was mir dazu einfällt:

Ja, die aktuellen Generationen Y und Z können eine Sache besonders gut: Chillen. Darüber wurde schon viel geschrieben. So eine Ausbildung und Job sind da natürlich eher hinderlich. Muss aber sein, denn oft wollen die Eltern irgendwann ihre Kinder vom Sofa haben. Die Kids möchten ihre Freizeit also nun gerne auf den Arbeitsplatz übertragen. Aus Sicht des Arbeitgebers ist es aber eher ungünstig, wenn die einzigen Fragen der Bewerber sich nur um den Urlaub drehen, und ob man seinen Hund mitbringen kann (und wer geht mit dem dann Gassi?), und warum ein Azubi nicht gleich im Homeoffice arbeiten darf.

Und so steht auch in den Bewerbungen dann oft unter der Überschrift „Hobbies“: „Freunde treffen, Musik hören, Urlaub machen, YouTube“. Spielt denn niemand mehr ein Instrument? Oder hat sonst wie sinnvolle Interessen? Mal ehrlich, wenn wir jemanden zum IT-Fachmann ausbilden sollen, dann denke ich doch, dass der in seiner Freizeit auch mal was mit Computern macht und ich das unter „Hobby“ finden würde. Zumindest bei seiner ersten Bewerbung sollte man sich doch einen Job suchen, der einen auch privat interessiert?

Wenn ich Kaufmann werden möchte, dann habe ich mich zu dem Thema doch schon mal informiert? Ja, auch später ist es hilfreich, sich mal eine Fachzeitschrift nach Hause zu bestellen, wenn man denn Erfolg im Beruf haben will. Sicher gibt's dazu auch mega YouTube-Kanäle. Meine Frage: „Was denkst Du denn, was man in der Berufsschule lernt bei dieser Ausbildung“ bitte dann auch nicht mit einem großen Fragezeichen im Gesicht beantworten. Leute, das sollte man vorher wissen.

Auch für viele neu, aber mal die Wortwahl beachten: Man „lernt“ etwas in einer Ausbildung – man bekommt nichts „beigebracht“. Aktiv statt passiv ist die Devise.

Gerne würde ich auch mehr über Nebenjobs oder Charity-Aktivitäten lesen. Vielleicht schreiben manche so etwas einfach nicht auf? Keine falsche Scham! Bitte schreibt in Eure Bewerbungen, wenn ihr im Supermarkt Regale einräumt, auf Flohmärkten oder auf Ebay Top-Seller seid, im Verein helft oder in einer Partei seid. Oder irgendetwas sammelt, zu jedem Auswärtsspiel der Eintracht fahrt und so weiter. Etwas mehr Passion darf schon Durchscheinen. Gebt bitte an damit, wenn ihr schon Geld nebenbei verdient habt oder euch für etwas mit Hingabe einsetzt.

Wer ins Marketing möchte, hat doch hoffentlich schon mal einen Flyer designt, an einer Webseite gefummelt oder wenigstens das Logo für den Schulball entworfen. Her damit bitte.

Übrigens wäre auch ein Anschreiben schön, das aussagt, warum jemand gerade diesen Job haben möchte. Das wird im Gespräch sowieso gefragt. Weiter: Ich hätte auch gerne ein Foto auf der Bewerbung, das nicht mal eben aus Snapchat herausgezogen ist, oder aus dem Klassenfoto der sechsten Klasse stammt. Und bitte kein Foto mit den Händen in den Taschen. Und Bewerber sollten öffentlich zugängliche soziale Medien bitte vorher aufräumen. Natürlich schaut jeder Arbeitgeber da rein.

Als totale Zeitverschwendung empfinde ich Bewerbungsgespräche, nach denen dann der Anruf kommt: „Mir ist die Anfahrt zu weit“. Das passiert übrigens auch älteren Bewerbern. Wer nicht weiß, wo Jarltech wohnt, fällt in die gleiche Kategorie von Jobsuchenden, die sich nicht mal die Mühe machen, unsere Webseite vorher durchzulesen.

Wenn im letzten Schulzeugnis bei „Englisch“ eine Vier steht, dann sollte im Anschreiben stehen, dass man bereits privat eine Weiterbildung begonnen hat. Es ist doch klar, dass in Kaufmannsberufen eine Karriere in einer etwas größeren Firma ohne gute Englischkenntnisse eher nichts wird. An schlechten Noten hat ja grundsätzlich „der Lehrer Schuld“. Aber wenn nicht alle Schüler in der Klasse eine Vier hatten, dann hatten andere wohl die sozialen Fähigkeiten, sich mit seinem Vorgesetzten zu arrangieren.

Nein, mit meinen Schulnoten kann ich leider auch nicht angeben, aber es lag nicht am „Lehrer“ :). Nein, es lag daran, weil ich am Ende meiner Schulzeit eben mehr gearbeitet habe als in die Schule zu gehen, und das hätte ich auf jeden Fall in meine Bewerbung geschrieben. In der Position, hier jetzt über schlechte Noten zu meckern, bin ich nur, weil ich von Anfang an einen Job hatte, der mir Spaß macht, und in dem ich jeden Tag etwas Neues lerne – denn dann ist es nicht mehr so schlimm, wenn das Chillen gelegentlich zu kurz kommt.

Ich freue mich auf viele Bewerbungen!

03.04.2019

Kleiderordnung und Jarltech-Mode

Sogar Jarltech hat eine Kleiderordnung.…

Sogar Jarltech hat eine Kleiderordnung. Ergo: Anzug bei Kundenbesuchen, ansonsten Kragen (nicht hochgeklappt), keine sichtbaren Tätowierungen und keine Sportkleidung im Büro. Wer morgens ins Büro joggt, wechselt danach bitte seine Kleidung. Zerrissene Jeans darf nur der Chef tragen, wenn er keine Termine hat (meistens).

Woher kommt das alles? Als ich jung war, habe ich praktisch im Anzug geschlafen ? ohne Krawatte hätte mich mit 20 erst recht keine Bank ernst genommen, und Kunden schon gar nicht. Aber je weiter ich komme, je weniger interessiert das alles irgendjemanden. Und die beste Ehefrau von allen hat mich etwas aufgelockert. Eine Krawatte muss ich zu Hause ernsthaft suchen. Und die Zeiten haben sich gewaltig geändert: Ich kann einen Bankvorstand in Jeans empfangen. Und der kann mich duzen. Der Vorstand kann mit einem Fahrer ankommen oder selbstfahrend im Smart anreisen. Na und? Alles Äußerlichkeiten. Mindeststandard aus Respekt also: ordentlich, sauber, Kragen, saubere Schuhe, keine Sportsachen. Unsere Gastfreundschaft zeigen wir mit maßgeschneiderten Käseplatten und maßgebackenen Keksen. Ist mir lieber als eine Firma zu haben, in der jeder jeden Tag eine andere Krawatte trägt, aber die Gäste nur Leitungswasser und Kekse aus dem Supermarkt bekommen.

Firmen-Kleidung mit Logo: Eigentlich eine amerikanische Krankheit, das wäre mir vor 20 Jahren gar nicht passiert. Aber jetzt: In einem Jarltech-Polo-Shirt kann ich noch jeden empfangen. Auch mit Jarltech-Kappe und Jarltech-Schuhen (Logo auf der Sohle für den perfekten Fußabdruck) und den berühmten Jarltech-Anti-Rutsch-Socken. Das ist nicht Haute Couture, macht mich aber auch stolz. Jarltech-Polos machen einfach schön.

Nachdem einigen Mitarbeitern in der Logistik die Jarltech-Polos nicht gereicht haben, gab es plötzlich Jarltech-Hoodies und -Jacken. Und zwar ohne mein Zutun. Einige meiner Mitarbeiter haben tatsächlich privat Kleidung mit Jarltech-Logo besticken lassen. Auf eigene Kosten. Was für ein Kompliment!

Meine Reaktion war dann die übliche Spranger-Übertreibung: die Jarltech-Kollektion aus T-Shirts, Jacken, Polos, Hoodies, Kappen, Baby-Strampler und so weiter, von schwarz bis rosa ? natürlich containerweise. Wen könnte das stören? Ach ja, da war ja noch wer: das Finanzamt. Statte ich Mitarbeiter mit nicht-sicherheitsrelevanter Firmenkleidung aus, unterliegt das mitunter der deutschen Pauschalversteuerung. Prost! Wenn sich ein Mitarbeiter in »Jarltech« kleidet, müssen wir jetzt im Ergebnis ein paar Euro von unseren Mitarbeitern einsammeln, und damit die Kleidung verkaufen. Verschenke ich Jarltech-Socken an Kunden, dann unterliegt das keiner weiteren Besteuerung. Wärme ich aber die Füße meiner eigenen Mannschaft, dann muss das Finanzamt beteiligt werden. Schade, bessere Werbung gibt es doch kaum, als Mitarbeiter, die freiwillig »Jarltech« tragen.

Fehlt nur noch ein Jarltech-Tattoo. Diese Mode ist eigentlich längst vorbei, aber so ein QR-Code auf der Stirn ist doch besser als jede Dating-App, vorausgesetzt, man hat eine großflächige, hübsche Stirn ? wie ich. Das Jarltech-Logo auf dem Arm kann ich jedem empfehlen, der Gehaltsverhandlungen mit mir führen möchte. Hilft garantiert! Das Tattoo am Arm wirkt aber auch nur, wenn kein Hemd vorgeschrieben ist. Und ja, das haben mittlerweile sogar die Mitarbeiter der Sparkassen begriffen, ein Hemd hat lange Ärmel (und keine Brusttasche).

Zurück zur Compliance: Besteche ich mein Team, wenn ich Jarltech-Kleidung verschenke? Oder bestechen die eher mich, wenn sie die Sachen freiwillig tragen? Vielleicht alles nicht so ernst nehmen. Jarltech macht schlank und schön.

01.04.2019

Liebe Hersteller, bitte nachrechnen!

Liebe Hersteller,

Liebe Hersteller,

ihr sagt alle: Wir brauchen fähige Distributoren. Projekte direkt mit Endkunden oder Resellern abzuwickeln, ist viel zu teuer. Distributoren machen das besser, und billiger. Eine einseitige Meinung? Nein, auch unsere Reseller sagen: Wir kaufen lieber beim Distributor als direkt beim Hersteller. Vielleicht nicht bei jedem Distributor, aber doch bei einem Premium Distributor wie bei Jarltech. Weil: Die Ware kommt ab Lager, wird pünktlich und am richtigen Ort geliefert und die Zahlungsziele sind vorteilhaft. Außerdem wird das teils komplizierte und bürokratische Verhalten der Hersteller vom Distributor abgefedert. Ja, wir machen das schon.

Wir haben verstanden, die Kunden haben verstanden. Warum gibt es aber jedes Mal Theater, wenn ein Hersteller einen Projektpreis auf Belieferung über Distribution umstellen soll? Ja, das kostet ein paar Punkte Marge für den Hersteller. Aber ein Premium Distributor ist eben kein Postamt, sondern liefert neben dem Paket auch eine Leistung. Mundgerechte Lieferung für den Reseller, Software-Staging, spezielles Reporting, Schutzfolien auf Mobilgeräte kleben, Nachbestellzettel für Verbrauchsmaterial beilegen – machen wir den ganzen Tag. Wir kümmern uns um eure komplizierten Service-Verträge, und liefern auch gleich das Zubehör mit.

Unsere Hersteller stehen sich – und dem Kundenservice – hier oft selbst im Weg. Schuld sind die Provisionsvereinbarungen mit den Mitarbeitern. Bekommt Jarltech ein paar Prozent ab, spart der Konzern, aber der Umsatz des Verkäufers sinkt leicht. Deshalb müsste es anders sein: Läuft ein Deal über einen Premium Distributor, dann sollte der Vertrieb des Herstellers besser entlohnt werden. Denn am Ende spart das Kosten, Ärger und Arbeit. Ich wette, die Kundenbetreuer könnten sich viel mehr um ihre Kunden kümmern und noch viel mehr verkaufen, wenn sie sich nicht mit ihren internen Auftragsprozessen herumschlagen müssten.

Zum Glück werden unsere Hersteller mittlerweile von der Realität überrannt. Es gibt relevante Endkunden, also solche, die Millionen pro Jahr in unserem Bereich ausgeben, die den Systemintegratoren vorschreiben: Egal, welcher Hersteller die Ausschreibung gewinnt, ihr dürft nicht direkt dort kaufen, sondern bitte über Jarltech. Weil dann klappt die Supply Chain, und auch die Individualisierung, und auch nach drei Jahren noch. Das ist eine Ehre für mein Team und mich. Niemals machen wir Marketing gegenüber Endanwendern – aber es gibt Endkunden, die wissen, welcher Wert hinter einem Reseller noch von einem Distributor geleistet werden kann.

Und abgesehen vom Endkunden, sehen viele unserer Reseller nicht mehr ein, warum ein Hersteller ihnen direkte Angebote macht, und für einen Bezug über die Distribution ein Aufschlag fällig werden soll, damit der auch noch leben kann. Das ist nämlich Käse, denn durch die Distribution spart vor allem der Hersteller. Somit müsste der Bezug über den Distributor weniger kosten. Nachdenken bitte! Sollte das ein Controller unserer Hersteller lesen: Schaut doch mal, zwischen den Quartalszahlen, auf eure Fulfillment-Kosten. Der Glücksfaktor, der auf allen Seiten entsteht, wenn man Jarltech mit in die Kette nimmt, ist natürlich auch nicht zu unterschätzen.