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18.12.2014

Gedanken zum Jahresende

Ist es eigentlich die schöne Seite von Weihnachten, dass alle dasselbe machen?…

Ist es eigentlich die schöne Seite von Weihnachten, dass alle dasselbe machen? Egal wo man hingeht, man hat den Eindruck, alle anderen hatten die gleiche Idee. Supermarktparkplätze, Restaurants, Tunnel in den Alpen - alles voll. Weihnachten wäre logistisch nicht so eine Katastrophe, wenn nicht auch das Jahresende noch fast zeitgleich dazu käme. Wer hat sich das denn bitte ausgedacht?

Da diskutiert man schon vor Weihnachten über Sylvester-Partys (Selbst eine machen? Sich besser selbst zu einer einladen? Was ist mit den Kindern?), und hinzu kommt alles das, was vor dem Jahresende sonst noch so erledigt sein muss: Buchhaltungskonten aufräumen, Geld eintreiben, Zielerreichungen mit Lieferanten nachverhandeln ... natürlich muss man auch immer noch in x Angelegenheiten zum Notar und so weiter. Der Endspurt des Jahres wird dann allerdings durch die Schulferien erschwert, denn dank dieser ist man an den letzten entscheidenden Tagen des Jahres in einer Skihütte und nicht in der Schaltzentrale. Nun habe ich zwar endlich Bluetooth-Skihandschuhe mit Mikrophon und Lautsprecher, aber ich vermute, es wird nicht dasselbe sein wie im gemütlichen Büro. Man will ja nicht wegen eines Telefonats die hübsche Skilehrerin aus den Augen verlieren.

Ach ja - Geschenke: Es geht wieder aufwärts. Waren die meisten Partner und Lieferanten vor zwei Jahren auf dem absolut untersten Niveau angelangt, nämlich dem Versand von E-Greetings (bitte bitte ersparen Sie mir diesen Spam, wenn es schon nicht für eine gedruckte Karte reicht), so sammeln sich doch wieder sogar einige Pakete bei uns. Und, Kompliment, oft mit kreativem Inhalt, der über die Packung Kekse plus weitergeschenktem Fusel hinausgeht. Manche Dinge sind geradezu persönlich, es kamen sogar bereits Eintracht-Frankfurt-Fanartikel bei uns an. Da haben manche Leute nicht nur Fußballsachverstand und guten Geschmack, sondern haben wirklich darüber nachgedacht, worüber sich der Empfänger freuen könnte. Übrigens kaufen wir bevorzugt bei Firmen, die uns Eintracht-Frankfurt-Fanartikel schenken, um das nochmals deutlich zu betonen.

Was gibt's noch zu tun vorm Jahresende? Das Blödeste ist, wenn man noch ein Budget ausgeben muss, das man sonst im nächsten Jahr verliert. Da kann man richtig schön sinnfrei Firmen- oder Behördengeld verbraten und muss sich auch nicht wundern, wenn es diese Firma irgendwann mal nicht mehr gibt, eben wegen der sinnfreien Ausgaben. Für Behörden gilt das natürlich nicht, da kann man ja im Notfall eine Steuer oder eine Gebühr erhöhen. Mein Tipp: So was macht man am besten kurz vor Weihnachten, da sind ohnehin alle viel zu beschäftigt, um sich darüber aufzuregen.

In diesem Sinne: Frohes Fest, Ski heil, ein schönes Jahresende und ein höheres Budget für 2015! Work hard, party hard.