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23.04.2013

Geschäftsschädigung durch den Zoll?

1) Das Zollwesen und die IT-Branche sollten an sich schon Freunde sein, denn es gibt dort auf die meisten Waren ganz einfach keine Zölle.…

1) Das Zollwesen und die IT-Branche sollten an sich schon Freunde sein, denn es gibt dort auf die meisten Waren ganz einfach keine Zölle. Ein Gerät mit einem Stromkabel kostet keinen Zoll. Bekommen wir aber 100 Geräte, dazu 60 Kabel für Deutschland und 60 für England, die wir dann wahlweise dazu legen, dann sagt der Zoll: das passt ja nicht zusammen, also muss für die Kabel Zoll gezahlt werden. Ärgerlich, aber dennoch Kleckerbeträge. So begab es sich, dass auch eine Zollprüfung für einen Zeitraum von mehreren Jahren uns hier in der Zentrale nicht nur wochenlang Arbeit bereitet hat, sondern auch mit einer winzigen Nachzahlung endete - wie zu erwarten war. Es ist ja nicht so, dass man beim Zoll einfach angeben kann, was man will: Gelegentlich wird eine Zollbeschau angeordnet, und schon damit sind Stichproben sichergestellt. Positiv fiel hier nur auf, dass der Prüfer sehr freundlich war und wir nebenbei noch einiges gelernt haben.

2) Jetzt kommt es doller: Auch der Zoll macht mal einen Fehler und tarifiert etwas falsch ein. In unserem Falle Touchscreen-Monitore als Fernseher. Schaden für uns: 70.000 Euro. Ein glasklarer Fehler, kann passieren, und ein Rückerstattungsantrag sollte problemlos durchlaufen. Das tat er auch, es hat aber knapp über ein Jahr gedauert - und es hieß nur von allen Seiten: Da habt Ihr ja noch Glück gehabt. Und bei telefonischen Nachfragen beim Zoll: Bitte rufen Sie nicht mehr an. Schriftliche Nachfragen? Keine Antwort. Und das, wo der deutsche Staat doch angeblich so gut organisiert ist.

3) Was uns dann wirklich geärgert hat, war eine Lieferung Kassenschubladen über den Hamburger Hafen in der letzten Woche. Für den Container wurde eine Beschau angeordnet. So was dauert maximal eine Stunde und ich habe auch schon mal dabei zugesehen: Der Container wurde geöffnet, die Beamten haben kurz von hinten reingeschaut, Container zu - 30 Sekunden. Geschäftsschädigend wurde es nur dadurch, dass für diesen kurzen staatlichen Akt, dessen Sinn ich ja gar nicht anzweifeln möchte, dann plötzlich zehn Tage Vorlauf benötigt wurden. "Wir haben zu viel zu tun." Gut, aber die Wirtschaft muss doch laufen? Können so was nicht mal Nachtschichten oder Zeitarbeiter machen? Alternativ eben eine 24h-Frist, und wenn der Zoll in der Zeit den Container nicht anschauen kann, ist er eben freizulassen? Wie sollen wir Kunden das erklären, dass die Ware einfach nur rumsteht?

Meine Güte, lieber Zoll - get your act together - und versuche doch bitte, die Wirtschaft so wenig zu behindern, wie es eben geht. Der Zoll sollte sich als Dienstleister der Wirtschaft verstehen, sie vor Dumpingpreisen, Schwarzarbeit, krimineller Ware und Plagiaten schützen - und dies in einer angemessenen Geschwindigkeit. Es ist doch nicht schön, wenn alle immer auf einen schimpfen!

17.04.2013

Unsere erste Hausdurchsuchung

Der Tag fängt schon mal ausgesprochen gut an, wenn nicht nur die Sonne scheint, sondern auch gleich morgens früh eine fünfköpfige Einheit der Kriminalpolizei mit…

Der Tag fängt schon mal ausgesprochen gut an, wenn nicht nur die Sonne scheint, sondern auch gleich morgens früh eine fünfköpfige Einheit der Kriminalpolizei mit einem Durchsuchungsbeschluss in der Firma auf einen wartet. Daneben unsere leicht erschrockene Büroleiterin.

Es war klar, dass die Sache nicht uns gelten konnte, denn wegen gutem Service ist ja noch keiner verhaftet worden (haha) und das Mädchen auf unserem Katalog ist weder nackt noch minderjährig.

Was jedoch erschreckend ist, ist das Ausmaß der Straftat, wegen der nicht nur bei uns, sondern auch bei fünf weiteren Firmen ermittelt wird. Da hat doch tatsächlich ein langjähriger Mitarbeiter eines Lieferanten - über drei bis vier Jahre hinweg - Ware im Wert von etwa einer Million Euro an seinem Arbeitgeber vorbei verkauft. Und zwar an Distributoren, die dachten, sie kaufen die Ware direkt. Diese Informationen stammen übrigens nicht aus dem Verfahren, sondern von der betrogenen Firma, die uns bereits vor Monaten in Kenntnis gesetzt hatte.

Wir zum Beispiel haben direkt beim Hersteller per E-Mail bestellt, die Ware kam dann oftmals aber von einer Firma, die dem Betrüger gehörte. Die Begründung lautete, dass es noch einen Rechtsstreit gäbe mit einem ehemaligen "Exklusivdistributor" des Herstellers, daher müsse dieser Umweg gewählt werden. Bezahlt wurde demnach auch an diese Firma.

Dumm ist nur, dass wir dann irgendwann mal Retourware hatten, und diese ging natürlich direkt an den Hersteller zurück. Dort wunderte man sich über Geräte mit "zweifelhaften" Seriennummern und begann dann zu ermitteln.

Der Hersteller gehört übrigens einem Investor, und an dessen Stelle hätte ich zuerst mal den Geschäftsführer entlassen. Betrügen ist zwar böse, sich betrügen zu lassen aber auch nicht allzu clever - insbesondere über eine so lange Zeit, mit einem so hohen Betrag.

Aber gut, wir konnten genügend Unterlagen beisteuern, die von der Kripo nun sichergestellt wurden (übrigens sehr freundlich und konstruktiv) - es kann allerdings natürlich sein, dass die ganze Mühe umsonst ist, denn der beschuldigte Mann ist ... verschwunden.

18.02.2013

Ungeduld ist gut!

Ständig predige ich, dass Schnelligkeit ein ganz elementarer Teil der Jarltech-DNA ist.…

Ständig predige ich, dass Schnelligkeit ein ganz elementarer Teil der Jarltech-DNA ist. Einerseits bin ich selbst oft davon beeindruckt, wie schnell hier Dinge entschieden werden und dann auch passieren, andererseits gibt es dennoch gelegentlich Beschwerden über unsere Response-Zeiten.

Weil es so schön menschlich ist, suchen wir den Fehler zuerst einmal bei anderen - und, Tatsache: oft beantworten wir Kundenanfragen zu spät, weil wir noch auf Auskünfte von Lieferanten warten. Das betrifft nicht nur den Warenverkehr, oft kommen auch Antworten von Baufirmen oder Dienstleistern zu spät, oder sogar gar nicht. Das ist überhaupt das beste Hobby. Im Sinne von "Unrat vorbeischwimmen lassen" beantwortet man eine Frage eben einfach gar nicht. Ich bin mir sicher, in 30% der Fälle merkt das keiner.

Wenn man weiter schaut, bemerkt man, dass man eine Menge Zeit verliert, weil man Leuten hinterher telefoniert. Schlimm auch, wenn man eigene Mitarbeiter oder Partner an etwas erinnern muss, was diese längst hätten erledigen sollen. Und Ungeduld ist besonders auch gegenüber Lieferanten gerechtfertigt, die zwar sechs Wochen und fünf Erinnerungen brauchen, um eine WKZ-Abrechnung zu machen, aber beim ersten Tag Zahlungszielüberschreitung sofort anrufen.

Das ungleiche Maß kennt kein Ende: Unser organisatorisch mit Abstand langsamster Lieferant hat mal wieder an einem Freitag Nachmittag eine hochkomplexe Promo-Aktion veröffentlicht, die sogar rückwirkend (!!) umgesetzt werden soll - und schon am nächsten Werktag nervös angerufen, wo denn unsere Millionenorder für diese Promo bleibt. Unglaublich.

Um unseren Service zu verbessern, unsere Nerven zu schonen und vor allem Zeit zu sparen, haben wir beschlossen, Antworten schneller und aggressiver einzufordern. Es ist die eine Sache, mit Leuten zu sprechen, die nichts entscheiden können - aber dann sollten sie wenigstens in der Lage sein, in ihren eigenen Firmen Entscheidungen in vertretbarer Zeit einzuholen. Der Typ Mitarbeiter "Wir sind ein Großkonzern und der Vorstand tagt nur alle sechs Wochen und ich traue mich auch nicht, nachzufragen" ist dann eben nicht mehr der richtige Ansprechpartner für uns. Wenn ein Kunde von uns mit seinem Kundenbetreuer nicht zufrieden ist, freuen wir uns doch auch, wenn er uns das sagt, und nicht still und leise zur Konkurrenz wechselt.

Was mich persönlich betrifft, können die Leser aus diesem Eintrag zwei Dinge ableiten: - Bitte versuchen Sie nicht, mich "einzulullen". - Und umgekehrt: Ich antworte immer sofort, oder gar nicht. Im Falle "gar nicht" bedeutet das, dass ich einfach keine Lust habe, also müssen Sie schon aggressiver nachfragen :) Es ist hiermit gerne gestattet, gleiches Recht für alle ...

22.01.2013

Nettes Kompliment

Heute freue ich mich über eine E-Mail eines Kunden aus Holland.…

Heute freue ich mich über eine E-Mail eines Kunden aus Holland. Schön, wenn bei mir nicht nur immer dann Fälle aufschlagen, wenn etwas nicht perfekt gelaufen ist :) Hier die Mail:

--------------------------------- Hello Ulrich, We don't know each other yet - but I came across your company via a particular route:

- 16-jan-13, Epson meets a Dutch POS-specialist in New York and recommends Sweebr to him; - 18-jan-13, 13:59 Epson calls us, explains about a new Epson printer product, well suited for web applications; - 18-jan-13, 12:42 I order a sample of the product and set a date to meet Epson at 23-jan-13, 15:00 - 18-jan-13, 14:43 your company is introduced (Chris Bruls), CoC# etc. mailed - 18-jan-13, 15:50 email received "welcome to Jarltech…" - 18-jan-13, 16:34 email received "Order confirmation" - 18-jan-13, 18:28 email received "Your products are shipped" - 18-jan-13, 18:28 email received "Your invoice"

(inserted by myself: - 21-jan-13, 13:35 products delivered by DPD) In less than 4.5 hours lead time, from introduction to shipped products. Must say congratulations!.

Kind regards,

Bart Jaspers Chief Happy Customer Officer

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Natürlich muss ich erwähnen, dass hier noch etwas mehr dazu gehört als die oben genannten Elemente. Zum Beispiel wurde noch der interne Kreditantrag für den Kunden bearbeitet.

Geschwindigkeit ist ja ein Teil der Jarltech-DNA, und unser niederländischer Vertrieb hat hier ganze Arbeit geleistet, unsere Logistik ebenfalls. Man darf aber nicht vergessen, dass unsere IT hier ebenfalls eine erhebliche Rolle spielt:

Unsere ERP-Software ist ja ein komplettes Eigenprodukt, an dem jeden Tag fünf Programmierer arbeiten. An jedem Tag gibt es auch jetzt noch im Schnitt zwei Verbesserungsvorschläge aus dem weltweiten Team. Während unser Lieblings-Wettbewerber damit beschäftigt ist, eine Multi-Millionen-Dollar-Klage gegen sein ERP-Softwarehaus voranzutreiben, freuen wir uns jeden Tag über unsere Software. Das soll kein Plädoyer gegen Standard-Software sein - nur wir sind es eben seit 20 Jahren gewohnt, ein eigenes Produkt einzusetzen. Das ist ganz sicher teurer als eine Standard-Lösung, aber eben bei Jarltech nicht wegzudenken.

Danke nochmal an Bart, you made my day :)

05.01.2013

Zahlen 2012

So, hier nun die erste erfreuliche Wasserstandsmeldung zu unseren Ergebnissen 2012.…

So, hier nun die erste erfreuliche Wasserstandsmeldung zu unseren Ergebnissen 2012. Der konsolidierte Gruppenumsatz bewegt sich zwischen 105 und 110 Millionen Euro (bzw. 137 und 143 Millionen US-Dollar), was einer Steigerung von mindestens 30% entspricht. Neu erfasst sind dabei die Umsätze der Jarltech France SAS sowie teiljährig die der neuen Gesellschaft in China. Genaue Daten folgen mit der Veröffentlichung der Gruppenbilanz voraussichtlich Anfang April.

Ich wünsche Ihnen allen ein erfolgreiches Jahr 2013!