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15.08.2017

Bitte verstecken Sie sich gut, wenn Sie im Urlaub in der Firma anrufen!

Eine kleine Diskussionshilfe für all jene, die auch im Urlaub ihr Mobiltelefon mit sich führen und sogar gelegentlich geschäftliche Gespräche annehmen: 50% der…

Eine kleine Diskussionshilfe für all jene, die auch im Urlaub ihr Mobiltelefon mit sich führen und sogar gelegentlich geschäftliche Gespräche annehmen: 50% der Angestellten finden, dass die Leute, die Ihr Handy im Urlaub geschäftlich nutzen, Wichtigtuer seien und nicht entspannen könnten.

Das klingt hart für all jene, die gerade deshalb Anrufe auch am Ferienort annehmen, weil sie schon vor dem Urlaub entspannt haben :) – nämlich sich eben nicht darum gekümmert haben, dass sie in 100% aller Fälle korrekt vertreten werden. Oder dass nicht vielleicht herauskommt, dass vielleicht nicht alle Vorgänge zu 100% perfekt dokumentiert sind und ein kleiner Anruf vielleicht verhindert, dass dies ans Tageslicht kommt.

Andererseits: Muss ein Angestellter denn ein schlechtes Gewissen haben, wenn er einem Kollegen schneller per Telefon eine Frage beantwortet, anstatt auf das „ich bin im Urlaub, regelt das bitte selbst“ zu bestehen? Gerade in Firmen, in denen es nicht zu jedem Vorgang einen vorgeschriebenen Ablauf gibt, arbeiten meistens auch Leute, die genau damit leben können.

Mittlerweile kam allerdings Licht ins Dunkel: und zwar durch die nächste Umfrage, über die heute berichtet wurde. Von diesen 50%, die es fürchterlich finden, einen geschäftlichen Anruf oder eine Email im Urlaub zu beantworten, bekommen 95% keine Roaming-Gebühren und keine mobile Datennutzung vom Arbeitgeber bezahlt. Das ist der eigentliche Grund der Weigerung, aber es ist eben so „uncool“, denn nicht der Arbeitnehmer verzichtet damit im Urlaub auf die Firma, sondern der Arbeitgeber und die Kollegen auf ihn ...

Man muss übrigens unbedingt unterscheiden zwischen Angestellten, die im Urlaub an ihr Handy gehen „müssen“ (egal ob das rechtlich zulässig ist oder nicht), und denen, die es „wollen“ oder sogar „möchten“ oder sich freuen zu „dürfen“. Meiner Meinung nach ist eine Antwortpflicht im Urlaub völlig unangemessen, wenn sie nicht extra bezahlt wird. Aber nur weil einem selbst persönlich Auslandsgebühren zu teuer sind, gleich andere zu verdammen, die gerne grob wissen möchten, was die Kollegen und Kunden so machen, ist wohl ein wenig überzogen. Lösung für alle: Entspannen!

11.08.2017

Osteuropas neue Hauptstadt: Sizilien!

Kein neues Thema für mich, mich über die Locations von Hersteller-Events aufzuregen.…

Kein neues Thema für mich, mich über die Locations von Hersteller-Events aufzuregen. Der neueste Hit: Einer unserer großen Hersteller lädt seine osteuropäischen Kunden zur Partnerkonferenz ein. Richtig: das wichtige Event, auf dem Produkte, Märke und Vertriebsstrategien für das Jahr geplant werden sollen.

Aber wohin? Nach Sizilien! Eine schöne Insel, aber leider gibt es aus Osteuropa selbst im Sommer keinen einzigen Linienflug dorthin. Es muss also jeder Kunde mindestens einmal umsteigen. Warum bitte Sizilien? Jede osteuropäische Haupt- und oder Großstadt bietet Direktflüge nach Wien, Frankfurt, London und Paris, jeden Tag, rund ums Jahr. Es könnte doch so einfach sein ...

Oder warum macht man ein Geschäftsmeeting nicht einfach da, wo viele Kunden bereits sind, wie in diesem Fall in Budapest, Prag oder Warschau. Das wäre effizienter, für viele billiger und manche müssten gar erst nicht reisen. Ganz besonders wichtig bei Konzernen: Man beachte den "CO2-Footprint"!

Ein Reise zu einem Meeting in eine Metropole ist auch steuerlich nie ein Problem. Eine Urlaubsdestination, am besten noch mit einem Spaß-Rahmenprogramm, das auch noch offiziell in der Einladung steht, hingegen ist eine Freude für jeden Betriebsprüfer. Komischerweise verstehen das gerade die amerikanischen Firmen nicht, die doch sonst der ganzen Welt ihre Compliance-Regeln aufdrücken. Besonders, wenn dieser Hersteller neben Barcodeprodukten auch jede Menge Teile für die amerikanischen Nuklearwaffen liefert. Es wird sich ja nicht vermeiden lassen, dass irgendein Teilnehmer ein lustiges Bild vom Grillen am Strand bei Facebook hochlädt ... und sobald auf einem Meeting jemand lacht, erkennt das Finanzamt sofort einen privaten Hintergrund. Immerhin findet das Meeting diesmal noch vor der Umstellung auf den Winterflugplan statt. Insel-Meetings machen Hersteller normalerweise am liebsten dann, wenn der Winterflugplan schon gilt, denn weil es dann fast gar keine Flüge mehr gibt sind wenigstens die Hotels billiger. Witzigerweise gibt es meist vom Headquarter des Herstellers aus einen superbilligen Ryanair- oder Easyjet-Flug zum Konferenzort, somit ist schon mal für die eigenen Leute gesorgt. Das waren noch Zeiten, als noch der Kunde König war :)

10.08.2017

Ultimativer Ärger für die Papierindustrie

Wie würden Sie das finden? Sie legen einen Stapel benutztes Papier in Ihren Drucker - alte Ausdrucke in schwarzer Farbe auf weißem Papier.…

Wie würden Sie das finden? Sie legen einen Stapel benutztes Papier in Ihren Drucker - alte Ausdrucke in schwarzer Farbe auf weißem Papier. Sie möchten gerne ein vollfarbiges Diagramm auf hellblauem Papier drucken. Der Drucker druckt ... aber ohne ... Resourcenverschwendung. Ohne Wassernutzung wird das alte Papier in seine Fasern zerlegt (besser als es jeder Schredder könnte) und neu zusammengesetzt - in auswählbarer Farbe und Stärke, dann wird es bedruckt.

Ich würde das für einen magischen Fortschritt halten. Ich bin allerdings etwas spät dran, denn dieses Gerät gibt es schon, siehe https://www.youtube.com/watch?v=Pp-AZ6psL0c

Der Drucker ist in diesem Fall leider nicht wirklich ein "Gerät", sondern eher eine "Maschine", groß wie eine Dampflok und teuer wie eine Oberklassen-Limousine. Gut ... immerhin nur wie eine japanische Oberklassen-Limousine – denn diese Dampflok kommt von einem unserer japanischen Lieblingshersteller: Epson.

Ich finde es mutig, sich mit der Druck- und Papierindustrie anzulegen – in dieser Branche nichts anderes als der Kampf von Tesla gegen die Ölindustrie. Haben Sie die fetten Tintenpatronen im Youtube-Video bemerkt? Wahnsinn.

Natürlich – hier ist noch nichts, was wir alle morgen verkaufen könnten. Aber es wird kommen, und ein massives Umwelt-, Kosten- und Zeitproblem lösen. Ich wünsche mir nur, dass ich nicht zwischen dem Tesla und der Epson-"Papierfabrik" wählen muss – denn beide verlangen nach Platz in der Größenordnung einer Garage.

Also, Epson, bitte: macht das Ding kleiner, billiger, und holt euch den Markt. Die paar Jahre können wir noch warten.

23.05.2017

Premium Distribution

Ein Trend kehrt sich um:

Ein Trend kehrt sich um:

Versand-Logistik muss immer nur billiger werden, und damit zwangsläufig schlechter, weil Frau Kundin oder Herr Kunde nur noch wenig dafür bezahlen möchten? Stimmt nicht mehr. Je mehr wir in unsere Premium Logistik investieren (24h-Lagerbetrieb, mehr Mitarbeiter, neuartige Qualitätskontrollen, ständige technologische Aufrüstung) umso mehr wird auch das Ergebnis sichtbar: viel weniger Transportschäden, Packfehler allenfalls im Promille-Bereich, enorme Geschwindigkeitssteigerung. Kombiniert mit den besten Paketdiensten und Frachtführern führt dies am Ende für den Kunden zu einer klaren Arbeitsentlastung. Bare Münze!

Und siehe da: diese Leistung wird honoriert. Wir setzen - na logisch immer noch günstige - Frachtpauschalen durch, weil wir zum Beispiel auch Endkunden im Auftrag unserer Reseller nach dem Motto "order and forget" bedienen können - mit farbigen "Original"-Lieferscheinen der Reseller bis hin zu individuellem Paketklebeband.

Für null Euro Fracht kommen anderswo halt diese Pseudo-Paketdienste, die die Kisten schon beim Einladen das erste Mal über Bande in den rostigen Van werfen und die dem Kunden dann gut durchgeschüttelt vor die Füße fallen. Ein Fest für jedes elektronische Gerät.

Nebenbei gesagt gehört zu "Premium" auch, dass unser Vertriebsmitarbeiter nicht nur Artikel aufnehmen können, sondern das Produkt kennen, dass benötigt wird. Testen wir die Wettbewerber, ist eine Antwort wie "ohne genaue Artikelnummer kann ich Ihnen nicht helfen" eigentlich nur traurig. Witzig kann es aber werden, wenn man die "richtigen" Fragen stellt. Damit kann ich mich tagelang amüsieren. Redet man über einen bestimmten Bondrucker und fragt mal nach "wie groß ist der eigentlich" oder "ist das nicht dieses neongelbe Gerät" und man bekommt als Antwort nur "ja", und zwar auf beide Fragen :) dann ist der Fortbildungsstand des Gegenübers schnell klar.

Und endlich sehen wir genau deswegen im Channel wieder leicht steigende Margen. Natürlich gibt es noch den Kunden, nennen wir die Firma mal "Dreist Computing", der erwartet, dass wir mit Negativmarge liefern und am liebsten uns noch direkt um seine 30% Retouren kümmern. Am liebsten noch vorab kostenlose Demo-Geräte direkt an die End-Kunden: aber plötzlich, gefälligst! Dann wären wir aber kein "Premium Distributor", sondern eher ein dämlicher Distributor.

Lieber arbeiten wir mit den 99% vernünftigen Resellern zusammen und wachsen gemeinsam. "Dreist Computing" mag mittlerweile einem Wettbewerber von uns Verluste bescheren, aber auch der wird das merken, und der Vorrat an Distributoren ist nicht unerschöpflich.

Augenscheinlich ist der Wettbewerb derselben Meinung wie ich: Auto-ID und Kasse ist kein Broadline-Thema, sondern muss zumindest Teil einer getrennten Abteilung sein und wird damit immer höhere Kosten verursachen. Wir können nicht selbst Lösungsanbieter werden, denn das ist Sache unserer Kunden. Wir können aber weiter darum kämpfen, Teil der Lösung unserer Kunden zu sein und soviel dazu beizutragen, wie irgend möglich.

18.05.2017

Hardware-Showroom mitten in der Stadt?

Star Micronics hat uns zur Eröffnung seines Ladens mitten in der Frankfurter Innenstadt eingeladen.…

Star Micronics hat uns zur Eröffnung seines Ladens mitten in der Frankfurter Innenstadt eingeladen. Ein kleiner, schöner Laden, Kassendrucker und Kassensysteme von Star im Schaufenster, und das in bester Lauflage.

Warum das?

Braucht Jarltech auch einen Showroom mitten in der Innenstadt von Paris, London oder - noch cooler - Frankfurt? Und das, ohne dort etwas zu verkaufen? Gute Frage. Das Konzept von Star ist bei näherem Hinsehen ausgesprochen interessant. Nicht nur Star ist nämlich vor Ort, sondern auch die Software-Lösungen von bisher drei ISVs. Und Star will wirklich selbst aktiv in der Gegend des Shops Kunden akquirieren, und Laufkundschaft über die Lösungen seiner Software-Anbieter aufklären.

Das macht jetzt plötzlich Sinn: denn abgesehen von der doch sehr kleinen Steigerung der "Brand Awareness" als Hardware-Hersteller generiert man Anfragen für seine treuen Software-Häuser. Und schafft einen zentralen Platz für deren Schulungen oder für Feierabend-Einladungen der lokalen Ladenbesitzer.

Abgesehen davon liegt der Showroom in Sichtweite zum Jarltech-Networking-Dinner, das immer im "Mantis" im Herzen Frankfurts stattfindet, wie am letzten Freitag. Ja, die Überleitung ist so gut, dass es schon weh tut: Jedenfalls finden Sie Fotos und den Film unseres Events von letzter Woche auf Facebook und YouTube unter "Jarltech".

23.02.2017

Wertschöpfung

Nachdem Jarltech 2016 dank Ihnen weiter nach oben gestürmt ist und 18 % Wachstum hingelegt hat, schauen wir schon wieder auf die Zukunft.…

Nachdem Jarltech 2016 dank Ihnen weiter nach oben gestürmt ist und 18 % Wachstum hingelegt hat, schauen wir schon wieder auf die Zukunft. Eine Aufgabe eines Distributors ist es, dem Wiederverkäufer die Bilanz zu verbessern. Wir geben Kreditlimits und wir lagern für Sie. Aber in Zeiten günstiger Zinsen wird es immer wichtiger, ganz stark auf die Zahlen unter dem Strich zu schauen.

Wir wollen, dass Wertschöpfung in unserer Branche weiter gut bezahlt wird. Und zwar nicht, indem Hardware ohne Handelsspanne durchgeschoben wird und Sie letztlich nur auf Verkäufe von Service-Verträgen oder Managed Services hoffen müssen. Dazu braucht es aber auch Engagement auf Ihrer Seite: Muss ich dem Kunden wirklich nur das verkaufen, was er kennt und sowieso immer bestellt - und damit auch im Internet immer billiger finden wird? Oder sollte ich ein paar Minuten investieren, um den Kunden von einem Gerät zu überzeugen, das es nicht an jeder Ecke gibt?

Alle unsere Hersteller bieten innovative Hardware-Lösungen für die unterschiedlichsten Bereiche. Doch stellen wir fest, dass trotzdem häufig »Standard« gekauft wird. Wenn wir heute noch die Scanner auf Lager hätten, mit denen ich vor über 20 Jahren angefangen habe - es gäbe bestimmt immer noch Nachbestellungen.

Aber der Wandel kommt: Vor zehn Jahren noch undenkbar, sind heute unsere technischen Workshops regelmäßig überbucht. Wir sehen, dass Sie als unsere Partner den Anwendern wirklich neueste Technologie verkaufen möchten und wissen, dass Ihr Mehrwert in der Kompetenz liegt. Und genau da finden wir dann auch den Gewinn - durch echten Mehrwert. Bleiben Sie also weiter am Ball!

Mit Blick auf den Anfang: Vielen Dank an der Stelle für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 - an Sie, an unsere Hersteller und an unsere Mitarbeiter.

22.12.2016

Weg mit PowerPoint

Vorweg: Komplett verbieten kann ich PowerPoint bei Jarltech leider nicht.…

Vorweg: Komplett verbieten kann ich PowerPoint bei Jarltech leider nicht. Zahlen für Banken, aber auch technische Diagramme finden gelegentlich doch per PowerPoint den Weg auf die Leinwand. Aber eine prinzipielle "no powerpoint"-Policy haben wir.

Manchen Besuchern entgleiten die Gesichtszüge, wenn wir sagen "lassen Sie die PowerPoint-Präsentation doch einfach mal weg und erzählen Sie einfach etwas über Ihre Firma". Oder "wollen wir das Produkt nicht lieber mal in die Hand nehmen?" Gute Präsentationen sind einfach zu selten. "Ja, das ist aus der Marketing-Abteilung, diese und jene Seite überspringen wir mal" klingt nicht nach Vorbereitung. Und: Wenn schon Folien an der Wand, dann bitte ohne Text. Klar möchte man mal einen Blick auf die Fabrik eines Herstellers werfen ... leider steht dann daneben ein Kästchen mit 20 technischen Daten der Fabrik. Diese Daten, sofern interessant, hat man nach einer Sekunde erfasst - aber natürlich beginnt der Vortragende dann, diese Zahlen alle einzeln vorzulesen. Schön mit Blick weg von den Zuschauern, immer die Augen auf die Leinwand getackert. Denn die Zahlen weiß er nicht, auch nicht circa, denn sie interessieren ihn auch nicht.

Besonders bei asiatischen Firmen fällt auf, dass die Präsentationen meist die Firmengeschichte ab 1965 enthalten, selten aber etwas über die Zukunft. Würde man darüber reden, käme man im Gespräch zu einem besseren Ergebnis. Und: Zwischenfragen sind natürlich tunlichst zu vermeiden, denn dann dauert das Spektakel noch länger.

Treffen wir neue Kunden oder Lieferanten, händigen wir als erstes ein kleines Buch über Jarltech aus. Mit vielen Bildern, und jeder kann auf der Seite hängen bleiben, die ihm gefällt. Auch Hand-Outs sind noch besser als PowerPoint - so kann der Vortragende, wenn er nicht komplett ignorant ist, wenigstens registrieren, dass die Zuhörer (oder: Mitleser) aus Langeweile schon fünf Seiten weitergeblättert haben. Wenn ich doch Verkäufer bin - und sind wir das nicht alle - muss ich doch merken, wofür sich mein Gegenüber wirklich interessiert, und dann genau darauf eingehen.

So entsteht eine Zeitfresserei durch PowerPoint (nicht nur beim Vorbereiten, sondern vor allem bei den Zielpersonen), die kaum zu überbieten ist. Da wir bei Besprechungen in der Regel keinen Alkohol servieren, kann man das Geschehen auch oft weniger gut ausblenden. Mit offenen Augen schlafen kann ich leider nicht. Außerdem schnarche ich, das würde also auffallen.

Ist es denn so, dass man, weil man einen Termin irgendwo hat, und dafür drei Stunden gefahren ist, unbedingt mindestens eine Stunde zusammensitzen muss? Wenn man nur ein Gesprächsthema für fünfzehn Minuten hat, dann ist doch alles prima. Oder man braucht ein neues Thema, oder vielleicht mehrere, aber man muss doch nicht jemandem mit Absicht auf den Geist gehen. Leider sind in der IT-Branche nicht viele Leute wirklich witzig, um so etwas kurzweilig zu gestalten.

Also bitte: Bringt uns Produkte mit, redet über Inhalte, zeigt uns interessante Bilder - aber bitte lest keinen Text von der Wand ab. Das können wir selber. Hat das eigentlich schon mal einer probiert? Einfach eine Folie mit Text an die Wand zu werfen, dann die Klappe zu halten und das Publikum selber für sich lesen zu lassen? Das ginge vermutlich immerhin schneller. Degradiert halt den Vortragenden zum Deppen, der nur die "nächste Folie"-Taste drücken darf. Vielleicht redet der sich dann aber nicht den Mund beim Vorlesen fusselig und hat dafür danach die Kraft, über das Gesehene auch zu sprechen.

Eine nette Funktion ist die Einblendung der Seitenzahl unten rechts. Wenn da dann steht "Folie 4 von 274" dann reicht mir das als Signal, einen wichtigen Anruf zu bekommen, den Raum zu verlassen und zwischendurch etwas Sinnvolles zu tun. Kennen Sie diese Apps, die einen auf Knopfdruck zurückrufen? So reicht ein Tastendruck, und 20 Sekunden später klingelt das Telefon und mein Hund ruft mich an, oder wer auch immer, aber natürlich dringend. Ausprobieren!

Ist das unhöflich? Ja, also sollte man in Zukunft lieber die Courage aufbringen und gleich am Anfang sagen, was man von einem Gespräch erwartet und vor allem, was man schon weiß und nicht noch einmal hören möchte. Noch besser wäre es, gleich bei der Einladung zu sagen: Bitte kein PowerPoint. Auch nicht ausgedruckt. Und auf keinen Fall eine "einleitende Präsentation vor der Gesprächsrunde" - denn, wenn ich da schon hingehe, bin ich ja bereits in Stimmung für ein Gespräch. Und warum vorher die Müdigkeit der Gesprächspartner steigern?

Neulich hat uns bei einer Runde von Managern, die sich seit 20 Jahren mit Barcodes beschäftigen, doch wirklich jemand drei Folien vorgelesen, die erklärten, was ein 2D-Barcode ist und wofür man den brauchen könnte. Warum? Weil die Folien halt da waren, von der Präsentation am Vortag. Immerhin konsequent waren die Besprechungs-Kekse auch vom Vortag.

17.11.2016

Gerüstet zum Endspurt 2016

Rechtzeitig im vierten Quartal eröffnet Jarltech neue Flächen für mehrere tausend Paletten sowie einen ganz neuen Logistikbereich, der die Versand-Kapazitäten…

Rechtzeitig im vierten Quartal eröffnet Jarltech neue Flächen für mehrere tausend Paletten sowie einen ganz neuen Logistikbereich, der die Versand-Kapazitäten verdoppelt. Unsere Staging-Abteilung, die auch mittlerweile im 24-h-Betrieb läuft, bekommt ebenfalls neue Flächen.

Als nächstes steht an, und das ist wichtig für Sie, unseren Kunden-Support auszubauen. Nicht nur, dass der Kunden-Support Mitte nächstens Jahres eine nagelneue 600-qm-Fläche erhält (die Baugenehmigung steht mal wieder aus) - wir investieren hier derzeit kräftig in die Service-Qualität. Damit sind nicht nur die Aufbereitung von Demo-Geräten und das Abarbeiten von RMAs gemeint, sondern konkrete Unterstützung für Sie bei der Implementierung Ihrer Lösungen auf unserer Hardware - ganz gleich ob Windows oder Android. Dazu sind viele interne Schulungen notwendig, und auch eine starke Spezialisierung unserer Mitarbeiter. Auch unsere Service-App und die RMA-Software werden nochmals verfeinert.

Wir möchten hiermit betonen, dass "Value Add" für uns nicht nur ein Bullet Point in einer Powerpoint-Präsentation ist, sondern tatsächlich aktiv gelebt wird. Wenn Sie mehr Einblick bei Jarltech erhalten möchten, verweise ich gerne auf die Videos auf unserer Webseite. Es gibt auch ein "Jarltech-Buch" über unsere Geschichte und unsere Leistungen - ein Anruf genügt!

Bleibt zu hoffen, dass uns auch in diesem Jahr keine plötzlichen Wintereinbrüche die Logistik verhageln - und alles läuft wie geschmiert!

17.10.2016

Mit dem Zug aus China

Bisher bekommen wir Ware aus China per Schiff, oder in eiligen Fällen, wenn wir es nicht abwarten können, allenfalls per Flugzeug.…

Bisher bekommen wir Ware aus China per Schiff, oder in eiligen Fällen, wenn wir es nicht abwarten können, allenfalls per Flugzeug. Nun testen wir das erste Mal eine Bahnverbindung. Die Weihnachtsgeschenke für unsere Top-Kunden werden nicht rechtzeitig fertig - mit dem Schiff dauert es deshalb zu lange. Nicht, dass eine Luftbeförderung zu teuer wäre für unsere besten Kunden, aber die Bahn passt hier gerade recht.

Nun gibt es schon länger eine solche Verbindung, aber dass man hier einen zweiwöchigen, sehr zuverlässigen Service hat, auch wenn man keine kompletten 40ft-Container füllt, ist neu. Gut, jetzt können wir uns die Geschenke eigentlich auch sparen, nachdem ich schon gesagt habe, dass sich das Einfliegen der Ware nicht lohnt und dass die Geschenke nicht groß genug sind, um einen Container zu füllen. Ja, tut mir leid :)

Verladen wird im schönen Suzhou, gar nicht so weit weg von Shanghai. Eigentlich für europäische Verhältnisse doch weit weg - ich würde dort gerne im November hinfliegen, weil wir auf der "POS China"-Messe ausstellen, aber Suzhou hat als einzige Zehn-Millionen-Stadt in China nicht wirklich einen Flughafen. Macht nichts, China hat das beste Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz der Welt. Natürlich nur vom Inlandsflughafen in Shanghai, mal wieder nicht von dort, wo man von Frankfurt aus hinfliegen kann. Aber ich will jetzt nicht zu viel jammern.

Praktisch ist allerdings, dass genau in dieser Stadt Honeywell seine Scanner-Fabrik hat, und Elo hat dort gerade im letzten Monat eine moderne Fabrik eingeweiht.

Der nächste größere Halt des Zuges ist in Aktogay (nie gehört) in Kasachstan, dann geht es durch Russland - Osinki und Moskau. Vor dem Transit durch Weißrussland müssen die Container auf einen anderen Zug geladen werden, weil die Spurweite der Gleise sich ändert. Weiter geht’s zum Endpunkt nach Malaszewice in Polen. Zumindest ist das der Halt für unsere Geschenke, Ware nach Frankfurt wird dort abgekoppelt und per Truck transportiert. Der Zug fährt dann entweder nach Duisburg oder nach Hamburg weiter.

Der ganze Spaß dauert gerade einmal 14 Tage, wenn die Sachen unterwegs nicht einfrieren. Meine letzte Personenzugfahrt in Russland ist 25 Jahre her, und ja, ich bin eingefroren. Die Schiffe allerdings werden immer langsamer, denn die Frachtpreise fallen so stark, dass die Schiffe sich offenbar mehr mit der Strömung und dem Wind fortbewegen, statt ihren Motor zu benutzen. Der Preis ist doppelt so hoch wie für den Seetransport, aber beträgt nur ein Drittel der Luftfrachtkosten.

Auch von Wuhan, Changsha und Shenyang gibt es mittlerweile Zugverbindungen nach Deutschland. Ich finde das beeindruckend, und wir werden dementsprechend im nächsten Jahr größere Geschenke einkaufen, und früher. Tatsächlich, wenn man sich die Christstollen in den Supermärkten zurzeit anschaut, sind wir tatsächlich etwas spät dran :)