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Aus der Bankenwelt höre ich immer öfter, dass Bankmanager während Ihres Urlaubs gar nicht erreichbar sind. Und das mit Zwang: einige Banken kappen den Blackberry-Feed, schließen alle E-Mail-Adressen und dazu kommt noch, dass alle Zugänge zum Banksystem für den Mitarbeiter gesperrt werden. Drastisch für den, der arbeiten will. Oder für den, den eine gelegentlich Email nicht stört, und der es hasst, tagelang vor dem Urlaub alles 100% aufzuräumen und zu übergeben.

Hinzu müssen Mitarbeiter sich verpflichten, mindestens einmal pro Jahr zwei Wochen Urlaub am Stück zu nehmen, oder das Unternehmen legt einen Zwangstermin fest.

Mein Verdacht, dass das eine Aktion aus Gründen des Arbeitsschutzes sei, um Leistungsträger für Ihren Willen zu bestrafen, geht komplett daneben. Nein - die Geschäftsleitung ist es, die mit aller Macht diese Regel durchsetzt. Denn wer mit Bank- und Kundengeldern an den Wertpapiermärkten spielt, könnte ja auch die Bank betrügen, oder zumindest versuchen zu vertuschen, was gerade nicht so gut läuft.

Das Kalkül ist, dass nach spätestens zwei Wochen Inaktivität, oder Übernahme durch eine fremde Vertretung, 90% aller Betrugs- und Verheimlichungsversuche auffliegen. Na denn - ab in den Urlaub. Nicht als Belohnung, sondern weil Dein Chef Dir nicht traut und so viel geschickter prüfen kann, was Du eigentlich machst.

Als Nebeneffekt fallen dann auch mal schnell Roaming-Gebühren für 100.000 Angestellte weg. Passiert wirklich ein Notfall, kann man ja die Hotelanschrift hinterlassen :)

P.S.: Meine Rechtschreibkontrolle sagt, sie kennt das Wort "Urlaub" nicht. Da musste ich kurz lachen. Aber: es war ein Grammatikfehler. Vielleicht bin ich auch langsam urlaubsreif.