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Die Pressemitteilung haben Sie sicher schon gelesen: Wir haben "Barcode World" übernommen, einen AIDC-Distributor in China mit zehn Standorten, 42 Mitarbeitern und den Schwerpunkten Honeywell und TSC.

Ich kann Ihnen sagen, das war keine leichte Entscheidung. Und auch keine leichten Verhandlungen. Barcode World ist eine tolle Firma, aber wie immer in China, eben nicht nur ein reiner Distributor. Dieselben Leute stellen auch selbst Scanner unter eigenem Markennamen her. Für eine Firma wie zum Beispiel Honeywell ist es sicher nicht einfach, einen Hersteller von Konkurrenzprodukten als Distributor zu betreuen. Dazu gehört ja auch das gemeinsame Arbeiten an Projekten. Somit ein Weinzwang für alle: Die Ex-Eigentümer konzentrieren sich auf Ihre Produktion, die Hersteller bekommen einen reinen Distributor als Kunden und Jarltech ist mit einem Schlag quer durch China vertreten.

Die ganze Vorgeschichte hat sich über Jahre gezogen. Ich kenne die Firma schon seit Ewigkeiten, und immer wieder haben wir über eine Übernahme gesprochen. Dann erst, vor etwa vier Wochen, wurden die Gespräche "heiß" und seitdem wurde rund um die Uhr per E-Mail und bei etlichen Treffen geredet. Chinesen sind tolle Kaufleute. In meinen über 20 Jahren China-Erfahrung mit weit über 200 Besuchen in China kann ich das behaupten. Am besten arbeitet man zusammen ohne Verträge, denn ein Handschlag zählt. Banken, Handelsgerichte und Hersteller wollen aber etwas Schriftliches, also wird es eben gemacht. Und dann wird auch um jeden Cent, jeden Zins und jede Zeile gerungen. Nicht weil die Chinesen das brauchen, sondern weil sie glauben, die Deutschen sind pedantisch und es muss alles kleinlichst geregelt sein. Gerungen wird rund um die Uhr. Ob es nun vier Uhr morgens ist in China oder in Deutschland, alle haben unter Hochdruck gearbeitet, inklusive der Anwälte auf beiden Seiten.

Das schöne aber ist: wir sind uns einig, von Anfang an. Der ganze Riesenstapel Papier mit seinen über 200 Unterschriften verschwindet in der Schublade, und es gilt wieder der Handschlag vom ersten Tag. Noch nie ist es mir in China passiert, dass jemand nach zwei Jahren einen Vertrag heraussucht und auf einer bestimmten Klausel besteht, das ist eher amerikanischer Stil. Ohne dass beide Seiten profitieren, funktioniert es eben nicht.

Ich glaube fest, dass die Chinesen weit kommen mit Ihrer Mentalität. Und ich glaube auch, dass Jarltech weit kommt in China. Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage jeden Geschäfts.