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Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, ist meist ein neuer Katastrophenbericht über Spanien enthalten: heftige Jugendarbeitslosigkeit, Staat pleite, Konfrontation mit der EU, Banken am Ende.

Ich war dieses Jahr schon ein paar Mal in Spanien, und es sieht dort nicht grau aus. Überall gut gekleidete Menschen (hübscher als in Frankfurt oder London), volle Restaurants, beim Mittagessen überall guter Wein auf dem Tisch. Und zumindest die Menschen, mit denen ich dort meine Termine habe, sind nicht deprimiert, sondern planen die Zukunft, schauen nach vorne, und sind vor allem ambitioniert.

Dazu ein Arbeitsmarkt, auf dem es derzeit schwierig ist, gute Leute zu finden - wie überall auf der Welt. Unsere Umsätze laufen gut, das ist aber kein Maßstab, weil wir noch nicht so lange in Spanien sind. Dazu steigt die Wettbewerbsfähigkeit, schon alleine weil gefühlt doppelt so viele Leute gutes Englisch sprechen wie vor zehn Jahren.

Ich wette, wenn Spanien die Krise überwunden hat, folgt ein ebenso heftiger Aufstieg. Denn die kleinen und mittleren Firmen hatten es schon immer schwer mit den Banken. Da uns der ein oder andere Marktteilnehmer in letzter Zeit seine Firma verkaufen wollte, habe ich die eine oder andere Bilanz gesehen. Keine Bankverbindlichkeiten, denn die Banken haben sich oft schon vor Jahren aus dem Mittelstandsgeschäft verabschiedet. Dafür jede Menge einbehaltene Gewinne. Und eben genau darum kann man einen Umsatzeinbruch auch mal überleben. Wir halten an unserem Investment in Spanien fest und freuen uns darauf mitzuerleben, wie es dort schnell wieder aufwärts geht.