Direkt zum Inhalt

Glauben Sie mir, es vergeht keine Woche, in der uns nicht eine unserer Banken Zinsabsicherungen verkaufen möchte. Da fällt es fast schwer, trotz der sicherlich guten Absicht, freundlich zu bleiben. Ich verstehe, dass jeder Bankmitarbeiter etwas verkaufen muss. Zinsabsicherung ist ein tolles Instrument, wenn man langfristige Anlagegüter anschafft, aber doch nicht für einen Distributor, der letztlich nur Umlaufvermögen finanziert. Erstens: Steigt der Zins an, dann wird unser Lager teurer. Bevor ich jetzt einen sechsstelligen Betrag zur Zinssicherung ausgebe, kann ich dann immer noch meinen Lagerbestand anpassen, zumal sich über die Zeit ohnehin unser Eigenkapital ständig erhöht (der Großteil der Gewinne bleibt in der Firma). Zweitens: Die Bank hat Recht, irgendwann kann sich der Euribor verdreifachen, zum Beispiel von ein auf drei Prozent. Aber dazu müsste die Wirtschaft schon sehr gut laufen, die Bonitäten der Firmen werden besser, und dann werden die Banken die Margen senken müssen – und schon kommen die Prozente teilweise zurück. Auf eine Laufzeit von fünf Jahren gesehen (die erste Hälfte zahlt man die Versicherung umsonst, in der zweiten Hälfte profitiert man vielleicht) kein so wirklich interessantes Geschäft.