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Natürlich geht es etlichen Branchen unverschuldet schlecht durch die Corona-Krise. Aber ist denn alles nur schlecht? Wenn ich den Fernseher einschalte, dann geht es nur um massive Firmenpleiten und Gejammer von allen Seiten.

Es wäre doch erfrischend, mal gute Nachrichten zu hören – wenigstens zwischendurch!

Der Einbruch der Wirtschaftsleistung ist offenbar gar nicht so übel. Der Export aus der EU läuft.

Es gibt nämlich in Europa eine ganze Menge Unternehmer, die für Wachstum sorgen, die sich umstellen, die nicht sehenden Auges in eine Pleite rennen: Airlines, die von den aktuell kriminell hohen Frachtraten profitieren. Speditionen, Logistiker, Handwerk, Bau, Anwälte, Steuerberater und online Coaches. Plötzlich kann man sich sogar qualitativ hochwertiges Essen ganz einfach nach Hause liefern lassen.

Am meisten Sorgen habe ich mir am Anfang der Krise um Messebauer gemacht. Absolut null Business. Ich hätte es besser wissen müssen, ich habe diese Branche unterschätzt. Denn Messebauer habe ich immer als die fittesten, belastbarsten und flexibelsten Handwerker von allen kennengelernt. Natürlich haben diese Leute auch jetzt alle Arbeit, nur dass sie eben gerade keine Messestände bauen.

Es gibt großartige Beispiele dafür, was mittlerweile alles digital geht. Die ganze Digitalbranche strotzt vor Kraft. Nichts außer Corona hätte die Digitalisierung in diesem Affentempo vorangetrieben. Da gibt es etwas Gutes im Schlechten.

Und der normalerweise träge Gesundheitsbereich bewegt sich wie auf Steroiden. Geht doch!

Das sind übrigens alles Branchen, die aktiv Steuern bezahlen und »nebenbei« auch das Risiko haben, alles zu verlieren. Ämter, Schulen, Museen und Theater gehören meistens nicht zu dieser Gruppe.

Und die Pleitewelle? Wenn Sie einzelne Banken fragen, dann hören Sie, dass die Pleitewelle kommt – aber nicht in ihrem Kundenportfolio. Das hören Sie auch noch, wenn Sie zehn Banken nacheinander fragen. Vielleicht wirken ja die Rettungsprogramme, und vielleicht sind auch viele Unternehmer besser als ihr Ruf. Es gibt etliche offene Stellen – und die Aktienmärkte sehen auch nicht so wirklich nach globaler Krise aus.

Ich würde mir wünschen, dass die Medien zwischen all dem berechtigten Leid vieler Branchen hin und wieder mal berücksichtigen würden, dass der große Teil der Privatwirtschaft Mittel und Wege gefunden hat, weiter nach vorne zu gehen. Zeigt doch mal ein paar schöne Beispiele. Das wäre dann auch gut für die Laune!